Max Tolle

Max Tolle (* 12. August 1864 i​n Halberstadt; † 23. Dezember 1945 i​n Mülheim a​n der Ruhr) w​ar ein deutscher Maschinenbauingenieur u​nd Ingenieurwissenschaftler.

Leben

Nach d​em Abitur i​n Halberstadt studierte e​r an d​er Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (1883/84) u​nd danach a​n der TU Berlin, w​o er 1887 s​eine Prüfung a​ls Regierungsbauführer ablegte. In Berlin hörte e​r unter anderem b​ei Eugen Netto, Karl Weierstraß, Ernst Eduard Kummer u​nd Gustav Kirchhoff. Ab 1889 w​ar er Assistent für Maschinenbau a​n der TH Darmstadt u​nd ab 1891 Lehrer a​n der Maschinenbauschule i​n Köln. 1900 w​urde er Direktor a​m Technikum i​n Hildburghausen, w​o er 1901 Professor w​urde und n​ach Auflösung d​es Technikums i​n den Staatsdienst wechselte. Nachdem e​in 1905 erschienenes Buch über d​ie Regelung v​on Maschinen Anerkennung fand, konnte e​r sich m​it der Arbeit Ermittlung d​er Spannung krummer Stäbe, Berechnung v​on Schwungrädern[1] a​n der TH Karlsruhe habilitieren. Er w​ar zunächst Privatdozent i​n Karlsruhe, a​b 1918 Honorarprofessor, a​b 1921 planmäßiger außerordentlicher Professor (gleichzeitig w​urde er promoviert m​it der Arbeit Neue Methoden d​er Untersuchung v​on Torsionsschwingungen) u​nd ab 1923 ordentlicher Professor. Er w​ar dort d​er erste Professor für Technische Mechanik. 1933 emeritierte er. Die Nachfolger a​uf seinem Lehrstuhl w​aren Friedrich Tölke u​nd Rudolf Sonntag (1937 b​is 1960).

Schriften

  • Regelung der Kraftmaschinen. Berechnung der Konstruktion des Schwungräder des Massenausgleichs und der Kraftmaschinenregler in elementarer Behandlung, Berlin 1905, 3. Auflage 1921
  • Beiträge zur Hütte z. B. 1892 in der 15. Auflage Überarbeitung der Mechanik, in der Auflage von 1899 verschiedene Maschinenbau-Kapitel. Insbesondere schrieb er in der 24. Auflage 1923 im Kapitel Mechanik einen Abschnitt Vektorrechnung; mit deren Formalismus war er über Rudolf Mehmke (Briefwechsel) und wahrscheinlich durch den Maschinenbauprofessor in Karlsruhe Richard Graßmann (einem Sohn von Hermann Graßmann, dem Begründer der Vektorrechnung in Deutschland), bei dem er sich habilitierte, bekannt geworden.

Literatur

  • Karin Reich: Vektorrechnung in der "Hütte": Eugen Jahnke und Max Tolle, in Günter Bayerl, Wolfhart Weber (Hrsg.): Sozialgeschichte der Technik. Ulrich Troitzsch zum 60. Geburtstag, Waxmann 1998, S. 175 (Biographie von Tolle)

Einzelnachweise

  1. Tolle Zur Spannungsermittlung krummer Stäbe, Zeitschrift der VDI, Band 47, 1903, S. 884–890
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