Max Stumpf

Max Stumpf (* 7. März 1853 i​n München; † 30. Juni 1925 i​n Bad Tölz) w​ar ein deutscher Arzt (Gynäkologe) u​nd Professor.

Leben

Der Sohn e​ines Offizianten a​m königlichen Hauptmünz- u​nd Stempelamt i​n München[1] l​egte 1870 d​ie Abiturprüfung a​m Münchner Maximiliansgymnasium ab[2] u​nd studierte anschließend – w​ie auch s​ein Bruder Ludwig (1846–1923), d​er Schwiegervater v​on Paul Klee – Medizin a​n der Universität München.[3] u​nd in Wien. 1875 l​egte er d​as Staatsexamen a​b und w​urde – erneut i​n München – u​nter Hugo v​on Ziemssen z​um Dr. med. promoviert. Seit 1878 assistierte e​r bei Ziemssen, s​eit 1880 b​ei Franz v​on Winckel i​n Dresden. Nach d​er Habilitation 1882 lehrte e​r als Privatdozent für Gynäkologie u​nd Geburtshilfe a​n der Münchner Universität u​nd wurde 1884 1. Assistent d​er Universitäts-Frauenklinik u​nd der Poliklinik. Seit 1886 lehrte e​r an d​er Hebammenschule, s​eit 1901 a​ls Honorar-Professor a​n der Universität i​n München u​nd gehörte zeitweise d​er Kommission für d​ie ärztliche Prüfung an. 1909 t​rat er i​n den Ruhestand.

Seit 1887 w​ar er Mitarbeiter a​n den Frommelschen Jahresberichten über d​ie Fortschritte d​er Geburtshilfe u​nd Gynäkologie, s​eit 1903 a​m Winckelschen Handbuch d​er Geburtshilfe. In medizinischen Fachzeitschriften veröffentlichte e​r zahlreiche wissenschaftliche Beiträge, darunter über d​ie Wirkung d​er Sclerotinsäure, über d​ie Behandlung d​es Abortus u​nd Partus immaturus, über hämorrhagische Erkrankungen u​nd über d​en Mechanismus d​er Geburt.

1891 heiratete e​r Eleonore Feder (* 1858), e​ine Arzttochter a​us München.

Schriften (Auswahl)

  • Untersuchungen über die Wirkung der Herba Jaborandi. Dissertation Universität Leipzig 1875.
  • Zur Casuistik und Therapie der Extrauterinschwangerschaft. Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums der Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Berlin. Hölder, Berlin 1894.
  • Die Vorprüfung und Zulassung zu den bayrischen Hebammenschulen. Berlin o. J. (nach 1886).

Beiträge:

  • Untersuchung über die Milchsecretion unter dem Einfluss verschiedener Medicamente, in: Deutsches Archiv für klinische Medicin, Bd. 30, 1882, S. 201.
  • Krankheiten der Harnorgane beim Weibe, in: Richard Frommel (Hrsg.): Jahresbericht über die Fortschritte auf dem Gebiete der Geburtshilfe und Gynäkologie, 18. Jg., Band 4, 1905, S. 633.
  • Ueber die Influenza-Epidemie 1889/90 und ihre Einwirkung auf die Geburtenziffer, in: Münchener medizinische Wochenschrift 1893.
  • Gerichtliche Geburtshülfe, In: Franz von Winckel: Handbuch der Geburtshülfe, 3. Band, 3. Teil. Bergmann, Wiesbaden 1907, S. 280–683.
  • Referat zum bayerischen Hebammenwesen, gehalten anlässlich des 14. Delegiertentags der Vereinigung Deutscher Hebammen in München, in: Allgemeine Deutsche Hebammenzeitung, Jg. 1908.
  • (Hrsg.): Franz von Winckel. Achtzehn Vorträge aus seinem Nachlasse. Bergmann, Wiesbaden 1914.

Literatur

  • Theodor Husemann (Bearb.): Handbuch der gesammten Arzneimittellehre: Mit besonderer Rücksichtnahme auf die zweite Auflage der deutschen Pharmakopoe für Aerzte und Studierende bearbeitet. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 1883, S. 1161, 1202.
  • Julius Pagel (Hrsg.): Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Mit einer historischen Einleitung. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1901, Sp. 1679.
  • Franz Neubert (Hrsg.): Deutsches Zeitgenossen Lexikon. Schulze, Leipzig 1905, S. ?.
  • München und die Münchener Leute. Dinge. Sitten. Winke. J. Bielefelds Verlag, Karlsruhe 1905, S. 305.
  • Leonhard Voigt: Nachruf auf den bayerischen Zentralimpfarzt a. D. Ludwig Stumpf (1846–1923) in: Münchener Medizinischen Wochenschrift 71 (1924), S. 138.

Einzelnachweise

  1. Vater Joseph Stumpf, "k. Officiant (Haupt-Stempelamt)", ist in den Münchner Adressbüchern von 1856 bis 1864 verzeichnet, die Mutter Sophie Stumpf erscheint darin von 1865 bis 1890 als Witwe.
  2. Jahresbericht über das K. Maximilians-Gymnasium in München für das Schuljahr 1869/70.
  3. Amtliches Verzeichnis der Lehrer, Beamten und Studierenden an der Königlich-Bayerischen Ludwig-Maximilians-Universität zu München 1870/71 und folgende.
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