Max Planck Institute Luxembourg for International, European and Regulatory Procedural Law
Das Max Planck Institute Luxembourg for International, European and Regulatory Procedural Law (deutsch: Max-Planck-Institut für Internationales, Europäisches und Regulatorisches Prozessrecht, kurz auch: Max-Planck-Institut für Prozessrecht) in Luxemburg ist ein rechtswissenschaftliches Institut der Max-Planck-Gesellschaft, das im Herbst 2012 seine Arbeit aufgenommen hat. Es wird vollständig durch das Großherzogtum Luxemburg finanziert. Das Institut ist das erste rechtswissenschaftliche Institut der Max-Planck-Gesellschaft außerhalb Deutschlands.
Max Planck Institute Luxembourg for International, European and Regulatory Procedural Law | |
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Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | Max-Planck-Gesellschaft |
Rechtsform des Trägers: | Eingetragener Verein Stiftung |
Sitz des Trägers: | München |
Standort der Einrichtung: | Luxemburg |
Art der Forschung: | Grundlagenforschung |
Fächer: | Rechtswissenschaft |
Leitung: | Burkhard Hess, Hélène Ruiz Fabri |
Homepage: | http://www.mpi.lu/ |
Forschungsthemen und Gliederung des Instituts
Gegenstand des Instituts sind das Verfahrensrecht und "moderne Tendenzen der Streitbeilegung", die aus verschiedenen Perspektiven erforscht werden: aus der Perspektive des Völkerrechts, aus der Sicht des europäischen und vergleichenden Zivilprozessrechtes und aus der Perspektive der Regulierung vor allem von Finanzmärkten.[1]
Das Institut gliedert sich dementsprechend in drei Abteilungen: das Department of Public International Law, Department of European and Comparative Procedural Law und das Department of Regulatory Procedural Law, von denen zurzeit (Stand September 2014) zwei von Direktoren geleitet werden. Burkhard Hess (vorher Heidelberg) leitet die Abteilung für Zivilprozessrecht.
Auswärtige Wissenschaftliche Mitglieder sind Verica Trstenjak, Universität Wien, vorher Generalanwältin der EU, und der italienisch-amerikanische Jurist und Ökonom Marco Ventoruzzo.
Arbeitssprache des Instituts ist Englisch, das Institut verfügt über ein Gästeprogramm[2] und seit 2013 über eine "Working Paper Series"[3].
Vorwürfe von Mobbing und Willkür
Das Nachrichtenportal Buzzfeed-News berichtete im Februar 2020, dass es am Max-Planck-Institut für Prozessrecht zu Fällen von Mobbing und Willkür gekommen sei. Eine interne Erhebung der Personalvertretung hatte ergeben, dass 23 Prozent der am Institut beschäftigten Mitarbeiter bereits "psychologische Belästigung oder Mobbing" erfahren hatten; 37 Prozent der Mitarbeiter gaben an, bereits Zeuge solcher Vorfälle gewesen zu sein.[4] Die luxemburgische Gewerkschaft OGBL forderte infolge des Berichtes eine Intervention des luxemburgischen Forschungsministeriums und kritisierte zudem eine Verschwiegenheitsklausel in den Arbeitsverträgen des Instituts, welche gegen luxemburgisches Arbeitsrecht verstoße.[5]
Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die am 13. März 2020 über die Vorkommnisse berichtete, erklärte die Direktion des Instituts, dass neue Mitarbeiter besonders darauf hingewiesen würden, „in einem internationalen Institut aufgrund der verschiedenen kulturellen Prägungen einen entsprechend aufmerksamen und respektvollen Umgang zu pflegen“. Die Max-Planck-Gesellschaft erklärte gegenüber der Zeitung, dass sich „die Direktoren und der Verwaltungsrat einig seien, dass es weiterer Maßnahmen bedarf, um die Situation am MPI für alle Mitarbeiter dauerhaft zu verbessern“.[6]
Ausweislich des luxemburgischen Online-Portals Reporter.lu beschloss die Max-Planck-Gesellschaft im März, eine formelle Ermittlung zu den Vorwürfen, die insbesondere die Direktorin Hélène Ruiz Fabri betreffen, einzuleiten.[7]
International Max Planck Research School
Das Institut ist Träger der International Max Planck Research School for Successful Dispute Resolution in International Law, die gemeinsam mit der Universität Heidelberg und dem Heidelberger Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht organisiert wird.
Literatur
- Burkhard Hess: Ein neues Max-Planck-Institut für Internationales, Europäisches und Regulatorisches Prozessrecht in Luxemburg, in: Zeitschrift für Europäisches Privatrecht Heft 2, 2013, 229–234.
Einzelnachweise
- siehe Darstellung in Burkhard Hess: Ein neues Max-Planck-Institut für Internationales, Europäisches und Regulatorisches Prozessrecht in Luxemburg, in: Zeitschrift für Europäisches Privatrecht Heft 2, 2013, 229–234.
- siehe Seite über das Gästeprogramm unter http://www.mpi.lu/research-stay/guest-program/
- siehe Seite mit einer Übersicht der Reihe unter http://www.mpi.lu/research/working-paper-series/
- Hristio Boytchev: Neue Vorwürfe von Mobbing und Willkür in der Max-Planck-Gesellschaft. Abgerufen am 31. März 2020.
- Des pratiques managériales aléatoires et autoritaires ne sont pas propices au développement de la recherche au Luxembourg | OGBL. Abgerufen am 31. März 2020 (fr-FR).
- Jochen Zenthöfer: Luxemburg: Mobbingvorwürfe gegen Max-Planck-Institut. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 31. März 2020]).
- Max-Planck-Institut: Mobbing-Vorwürfe werden offiziell untersucht. 14. März 2020, abgerufen am 31. März 2020 (deutsch).