Max Grothusen
Max Grothusen (* 24. September 1903 bei Antwerpen[1]; † 24. November 1984 in West-Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.
Leben
Grothusen trat als Theaterschauspieler an zahlreichen deutschsprachigen Bühnen auf. Zu seinen Theaterstationen zählen das Thalia Theater in Hamburg, Stendal, Landsberg, Schleswig, Bielefeld sowie das Schiller- und das Schloßparktheater in Berlin.
Neben seiner Bühnentätigkeit übernahm Grothusen sporadisch auch Rollen in Film- und Fernsehproduktionen. Er spielte in Fritz Genschows Rotkäppchen-Adaption, in Hanns Korngiebels Fernsehinszenierung von Émile Zolas Thérèse Raquin, Egon Monks Mehrteiler Bauern, Bonzen und Bomben nach Hans Fallada sowie in einer wiederkehrenden Rolle in der Jugendserie Alles dreht sich um Michael mit Michael Nowka in der Hauptrolle.
Zudem wirkte Grothusen bei Rundfunkprogrammen des RIAS Berlin mit, vor allem im Bereich Schulfunk und Kinderfunk.[2] Besonders umfangreich arbeitete er als Sprecher für Hörspielproduktionen. Zwischen 1977 und 1983 verkörperte er für den HR in verschiedenen Hörspielen den siebzigjährigen Rentner Otto, der sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Lisa mit Alltagssituationen und der Veränderung des Rollenbildes auseinandersetzen muss. Als Lisa stand Grothusen in den ersten Folgen – Menschärgeredichnicht, Mengenlehre, Der Mann mit dem Boot, Jugendliebe – noch Edith Heerdegen zur Seite. Nach deren Tod wurde die Rolle für die nächsten Teile – Sicher ist sicher, Verdammte Ruhe, Banditen, Was hat jetzt die, was ich nicht hab und Ebbe und Flut – von Inge Birkmann übernommen.
Als Synchronsprecher lieh Grothusen seine Stimme unter anderem Ray Teal in Johanna von Orléans und George Woodbridge in Hafen der Versuchung.
Filmografie (Auswahl)
- 1953: Rotkäppchen
- 1955: Vor Gott und den Menschen
- 1956: Die Nacht im Jägerhaus
- 1965: Die letzte Vorstellung
- 1966: Thérès Raquin
- 1975: Hauptlehrer Hofer
- 1968: Alles dreht sich um Michael
- 1970: Wer ist der nächste?
- 1971: Die Weber
- 1973: Bauern, Bonzen und Bomben
- 1980: Hungerjahre – in einem reichen Land
Hörspiele (Auswahl)
- 1946: Tobby; Regie: Hanns Korngiebel, mit Paul Klinger, Georg Thomalla, RIAS
- 1946: Paul Osborn: Galgenfrist (Mr. Brink, der Tod), mit Gudrun Genest, Elsa Wagner, Agnes Windeck – Regie: Hanns Korngiebel (RIAS Berlin)
- 1947: Chopin; Regie: Hanns Korngiebel, mit Siegmar Schneider, Antje Mestern, RIAS
- 1947: Aschenputtel; Regie: Hanns Korngiebel, mit Reva Holsey, Berta Monnard
- 1948: Das Ghetto stirbt; Regie: Hanns Korngiebel, mit Friedrich Joloff, Franz Weber, RIAS
- 1949: Des Lebens Überfluß; Regie: Alice Decarli, mit Gudrun Genest, Hannsgeorg Laubenthal, RIAS
- 1949: Oleg Haupt: Geheimakte CB 200 (Zweiter Sprecher) – Regie: Robert Adolf Stemmle, NWDR
- 1950: Die Nackten und die Toten; Regie: Rudolf Noelte, mit Hans Wiegner, Klaus Herm, RIAS
- 1951: Zwei im Zwielicht; Regie: Rolf von Goth, mit Carl Raddatz, Alfred Balthoff, NWDR
- 1953: Das Spiel vom Kreuz; Regie: Hanns Korngiebel, mit Franz Nicklisch, Jochen Brockmann, RIAS
- 1955: Hugo von Hofmannsthal: Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes (Schuldknecht) – Regie: Hans Bernd Müller (SFB)
- 1955: Wer wälzte den Stein; Regie: Curt Goetz-Pflug, mit Wolfgang Lukschy, Herbert Stass, SFB
- 1955: Agamemnon muß sterben (Wächter) von Rudolf Bayr – Regie: Hans Conrad Fischer, SFB
- 1956: Abenteuer der Straße; Regie: Carlheinz Riepenhausen, mit Magdalene von Nussbaum, Helmut Ahner, SFB
- 1958: Auf der Strecke nach D. (Arbeiter) von Dieter Meichsner – Regie: Curt Goetz-Pflug, SFB
- 1961: Betsie; Regie: Hans Lietzau, mit Max Eckard, Gerd Baltus, RIAS
- 1962: Zur Rose und Krone; Regie: Rolf von Goth, mit Arthur Binder, Lilli Schönborn, SFB
- 1965: Der Krippenesel; Regie: Siegfried Niemann, mit Walter Bluhm, Hermann Wagner, SFB
- 1967: Abels Tod; Regie: Siegfried Niemann, mit Hans Krull, Albert Venohr, SFB
- 1974: Rheinpromenade; Regie: Otto Düben, mit Doris Schade, Herbert Mensching, SDR
- 1976: Das Minarett, das zum Mond fliegt; Regie: Otto Düben, mit Karl Maria Schley, Fritz Rasp, SDR
- 1977: Der Fünfundsiebzigste; Regie: Otto Düben, mit Ernst Jacobi, Harald Dietl etc.
- 1977: Menschärgeredichnicht; Regie: Hans Drawe, mit Edith Heerdegen, HR
- 1977: Mengenlehre; Regie: Hans Drawe, mit Edith Heerdegen, HR
- 1977: Der Mann mit dem Boot; Regie: Otto Düben, mit Edith Heerdegen, HR
- 1978: Jugendliebe; Regie: Hans Drawe, mit Edith Heerdegen, HR
- 1979: Eine ganz alte Geschichte; Regie: Hans Drawe, mit Erna Sellmer, Anfried Krämer, HR
- 1980: Der Pflegekünstler; Regie: Otto Düben, mit Gerd Baltus, Maria Krasna, SFB
- 1980: Einige Philosophen im Club; Regie: Ingomar von Kieseritzky, mit Henning Schlüter, Gerd Duwner, WDR
- 1980: Der Aufbruch; Regie: Otto Düben, mit Edith Heerdegen, Peter Uwe Arndt, SR.
- 1980: Oh, diese Herbsttage, diese allerletzten Herbsttage; Regie: Bernd Lau, mit Maria Krasna, SFB.
- 1981: Könige, Brüder; Regie: Hans Bernd Müller, mit Walter Renneisen, Otto Sander, SDR.
- 1981: Kakteenwald; Regie: Hans Bernd Müller, SR.
- 1982: Der Versuch, ein Lied zu singen; Regie: Jonatan Briel, mit Lou Seitz, SFB.
- 1983: Das Barometer; Regie: Hans Draw, mit Inge Birkmann, Ernst Konarek, HR.
- 1983: Sicher ist sicher; Regie: Hans Drawe, mit Inge Birkmann, HR.
- 1983: Verdammte Ruhe; Regie: Hans Drawe, mit Inge Birkmann, HR.
- 1983: Banditen; Regie: Hans Drawe, mit Inge Birkmann, HR.
- 1983: Was hat jetzt die, was ich nicht hab; Regie: Hans Drawe, mit Inge Birkmann, HR.
- 1983: Ebbe und Flut; Regie: Hans Drawe, mit Inge Birkmann, HR.
- 1984: Das harte Leben; Regie: Otto Düben, mit Otto Sander, Camilla Spira, SDR.
Weblinks
Einzelnachweise
- Lebensdaten nach den biographischen Angaben auf den Seiten von steffi-line.de
- Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 231.