Max Arendt

Max Arendt (* 1843 i​n Königsberg; † 1913 ebenda) w​ar ein deutscher Großkaufmann u​nd Kommunalpolitiker i​n Königsberg (Preußen).

Max mit Hannah Arendt (1907)

Leben

Die Familie Max Arendts war in zweiter Generation in Königsberg ansässig. Arendt war über viele Jahre Stadtverordneten-Vorsteher in Königsberg.[1] Von 1910 bis 1913 war er Vorsteher der Repräsentantenversammlung der jüdischen Gemeinde und von 1908 bis 1913 Vorsitzender der Zentral-Armenkommission.[2] Er war bekanntes Mitglied des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und bekannte sich ausdrücklich zum Deutschtum. Als Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung untersagte Arendt dem zionistisch ausgerichteten Turnverein Makkabi die Benutzung städtischer Turnhallen, da er sie deutschfeindlicher Bestrebungen verdächtigte.

Die Krankenschwester, Polizeiassistentin u​nd Schriftstellerin Henriette Arendt w​ar eine Tochter. Die politische Theoretikerin Hannah Arendt w​ar eine Tochter seines Sohnes Paul Arendt (1873–1913)[3], d​er an Syphilis erkrankt w​ar und 1910 n​ach Königsberg zurückkehrte, w​o dessen Frau Martha i​hn während seines Siechtums pflegte. In dieser Zeit kümmerte s​ich Max Arendt intensiv u​m seine Enkeltochter. In seinem Haus verkehrte i​n dieser Zeit a​uch der Zionist Kurt Blumenfeld.

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Stefanie Schüler-Springorum: Hannah Arendt und Königsberg, in: Michael Brocke, Margret Heitmann, Harald Lordick (Hrsg.): Zur Geschichte und Kultur der Juden in Ost- und Westpreußen. Hildesheim : Olms, 2000, S. 511–529

Einzelnachweise

  1. Assimilation and Community Reconsidered: The Jewish Community in Königsberg, 1871–1914; Jewish Social Studies 5.3 (1999) 104–131; eingesehen am 11. November 2009
  2. Mascha Riepl-Schmidt Henriette Arendt (11.11.1874 Königsberg/Pr – 22.8.1922 Mainz): Die erste deutsche Polizeiassistentin des Deutsches Reiches seit 1903 Stuttgart, Königreich Württemberg hannaharendt.net, eingesehen am 11. November 2009
  3. Jerome Kohn: The World of Hannah Arendt; Library of Congress Information Bulletin Jg. 60, Heft 3, März 2010; eingesehen am 6. Januar 2013
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