Matting (Computergrafik)

Als Matting bezeichnet m​an in d​er Computergrafik d​as Trennen v​on Vorder- u​nd Hintergrund e​ines Bildes z​ur weiteren Verwendung i​n der Bildkomposition.

Ansätze

Beim Matting geht man davon aus, dass das vorliegende Bild als Konvexkombination von Vorder- und Hintergrund entstanden ist:

Hierbei steht für den Vordergrund (engl. Foreground) und für den Hintergrund (engl. Background). Ziel des Matting ist es nun, und zu ermitteln, wenn gegeben ist. Es handelt sich also um eine unterbestimmte Gleichung: Es liegen zu wenig Informationen vor, um das Problem eindeutig zu lösen.

Bluescreen Matting

Dieses Verfahren stammt ursprünglich aus dem Film. Das Objekt wird gegen einen einfarbigen, meist blauen, Hintergrund gefilmt bzw. fotografiert. Anschließend werden alle Pixel ausgewählt, die nicht diese konstante Farbe haben.

Bei diesem Verfahren w​ird allerdings d​avon ausgegangen, d​ass das Vordergrundobjekt n​icht transparent ist: Ein durchscheinendes Kleidungsstück e​twa würde v​or einem Bluescreen b​lau schimmern, a​uch wenn m​an es i​n einen n​euen Hintergrund einsetzt. Dies führt z​u unnatürlichem Aussehen, w​ie man e​s in d​en frühen Actionfilmen b​ei Stunts v​or künstlicher Kulisse beobachten kann.

Difference Matting

Auch hier benutzt man einen bekannten Hintergrund, der allerdings nicht mehr einfarbig sein muss. Stattdessen filmt bzw. fotografiert man die Szene zweimal: Einmal mit und einmal ohne Vordergrundobjekt. Extrahiert man nun alle Pixel des Bildes mit Vordergrund, welche sich vom Bild ohne Vordergrund unterscheiden, so erhält man die Matte des Vordergrundobjektes. Es ergeben sich aber ähnliche Probleme wie beim Bluescreenmatting. Insbesondere die idealisierten Studioanforderungen sind ein Manko beider Methoden.

Natural image matting

Möchte man den Vordergrund eines natürlichen Bildes ohne zusätzliche Einschränkungen extrahieren, benötigt man komplexere Algorithmen. Meist muss der Benutzer grob vorgeben, bei welchen Bildbereichen es sich definitiv um Vorder- bzw. Hintergrund handelt. Ausgehend von dieser Vorauswahl wird dann versucht, den Pixeln des unbekannten Gebietes einen -Wert zuzuordnen. Zusätzlich dazu wird versucht, die Farbe des Vordergrundbildes (manchmal auch die Farbe des Hintergrundbildes) zu bestimmen. Damit ist das Matting mehr als nur eine unscharfe Segmentierung.

Es g​ibt verschiedene Ansätze dafür. Man k​ann versuchen, d​ie fehlenden Werte m​it Methoden d​er Statistik z​u ermitteln, z. B. a​ls Mittelwert d​er nahe liegenden bekannten Bildpunkte. Andere Ansätze benutzen Theoreme d​er Stochastik u​nd wieder andere benutzen Interpolation o​der Differenzialgleichungen.

Siehe auch

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