Matthias Sievers
Matthias Sievers (* 17. September 1792 in Lübeck; † 11. Februar 1848 in Dresden) war Ratsherr der Hansestadt Lübeck.
Sievers entstammte einer Lübecker Kaufmannsfamilie. Nach dem Schulbesuch von 1802 bis Ostern 1811 am Katharineum[1] studierte er 1811/12 Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg und wurde dort Mitglied im Corps Hannovera Heidelberg. Er wechselte aufgrund der Ausbildungsvorgaben der Franzosenzeit für die Zeit von 1812 bis 1813 an die von Napoleon 1806 neu gegründete und damals von deutschen Juristen bevorzugte Juristische Fakultät der Universität Dijon zum Erwerb des juristischen Baccalauréats und beendete seine Studien 1814 mit der Promotion zum Dr. jur. an der Universität Jena.
1814 wurde er in Lübeck zunächst Privatsekretär des Ratsherrn und städtischen Gesandten Johann Friedrich Hach und avancierte mit ihm zum Legationssekretär beim Wiener Kongress. Am Befreiungskrieg 1815 nahm er als freiwilliger Jäger in der Hanseatischen Legion teil. 1816 setzte er seine Tätigkeit als Legationssekretär für die vier Freien Städte beim Bundestag in Frankfurt am Main fort. 1817 wurde er in Lübeck zunächst Ratssekretär und dann 1825 in den Rat der Stadt gewählt. Ab 1839 war er Präses des Finanzdepartements.
Er starb 1848 in Dresden, wo er Lübeck auf dem dort stattfindenden Deutschen Postkongress vertrat, auf dem ergebnislos über einen Deutschen Postverein verhandelt wurde.
Literatur
- Dr. jur. Matthias Sievers in: Neuer Nekrolog der Deutschen, Band 26, 1850, S. 160–165 (Digitalisat)
- Friedrich Bruns: Die Lübecker Syndiker und Ratssekretäre bis zur Verfassungsänderung von 1851. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 29, 1938, S. 91–168.
- Heinrich Ferdinand Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera (1809–1899). Göttingen 2002, S. 275, Nr. 045
- Emil Ferdinand Fehling: Zur Lübeckischen Ratslinie 1814-1914. Lübeck 1915, Nr. 34.
- Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925, Nr. 977.
Einzelnachweise
- Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907) Digitalisat Nr. 19