Matthias Leistner

Matthias Leistner (* 1974) i​st ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er w​ar von 2007 b​is 2016 Inhaber d​es Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Recht d​es Geistigen Eigentums u​nd Wettbewerbsrecht u​nd Direktor d​es Instituts für Handels- u​nd Wirtschaftsrecht a​n der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit Oktober 2016 i​st er Inhaber d​es Lehrstuhls für Bürgerliches Recht u​nd Recht d​es Geistigen Eigentums, m​it Informationsrecht u​nd IT-Recht (GRUR-Lehrstuhl) a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Leben

Im Anschluss an das Studium an den Universitäten Berlin und Brüssel erfolgte 1999 die Promotion zum Dr. iur. bei Gerhard Schricker am heutigen Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht in München. Von 2003 bis 2004 studierte Matthias Leistner am Trinity Hall College der University of Cambridge, wo ihm 2004 der Master of Laws (LL.M.) verliehen wurde. Nach der Zweiten Juristischen Staatsprüfung war Matthias Leistner zunächst Leiter des Commonwealth-Referats am Max-Planck-Institut. Als Stipendiat des Bayerischen Habilitationsförderpreises habilitierte sich Matthias Leistner 2006 als Schüler von Josef Drexl an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und erhielt die venia legendi für die Fächer Bürgerliches Recht, Deutsches und Europäisches Wirtschaftsrecht, Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung. Seit 2003 ist Matthias Leistner Mitglied der Fakultät des Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC) und seit 2009 der Fakultät der Deutschen Rechtsschule Warschau. Im Jahre 2009 hat er eine Ehrenprofessur an der Xiamen University, China, angenommen und ein Jahr später als Gastprofessor an der Tongji-Universität Shanghai gelehrt. Im November 2015 vertrat Leistner als Sachverständiger die GRUR in der mündlichen Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht in der Rechtssache "Metall auf Metall". Im Dezember 2015 hat er auf der Berliner Zukunftskonferenz Urheberrecht sein Modell für eine Reform der urheberrechtlichen Verwertungsrechte und Regulierung der Internetplattformen vorgestellt.[1] Die Forschungsschwerpunkte von Matthias Leistner liegen auf den Gebieten des Urheberrechts, des Rechts der neuen Medien, des Gewerblichen Rechtsschutzes und des Lauterkeitsrechts. Er ist Mitglied des GRUR-Fachausschusses für Urheber- und Verlagsrecht, des Vorstandes der Deutschen Landesgruppe der ALAI (Association littéraire et artistique internationale) sowie in weiteren Fachvereinigungen.

Werke

Herausgeberschaften (Auswahl)

  • Mitherausgeber der Zeitschrift für Geistiges Eigentum (ZGE), Mohr Siebeck Verlag, Tübingen.
  • Mitherausgeber des Schricker/Loewenheim-Kommentars zum Urheberrecht ab der 5. Auflage (2017), C.H. Beck, München.
  • Mitherausgeber, Großkommentar zum Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb mit Nebengesetzen, 2. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, de Gruyter, Berlin 2013.
  • Europäische Perspektiven des Geistigen Eigentums, Mohr Siebeck, Tübingen 2010.

Monographien

  • Intellectual Property Overlaps: A European Perspective (rechtsvergleichende Studie zum europäischen, deutschen, englischen und französischen Recht zusammen mit Estelle Derclaye), Hart Publishing, Oxford und Portland, Oregon 2011.
  • Konsolidierung und Entwicklungsperspektive des Europäischen Urheberrechts, hrsg. vom Zentrum für Europäisches Wirtschaftsrecht, Bonn 2008.
  • Richtiger Vertrag und lauterer Wettbewerb – eine grundlagenorientierte Studie unter besonderer Berücksichtigung der europäischen Perspektive, Mohr Siebeck, Tübingen 2007.
  • Der Rechtsschutz des Datenbankherstellers im deutschen und europäischen Recht, C.H. Beck, München 2000.

Unselbständige Publikationen (Auswahl)

  • Der europäische Werkbegriff im Urheberrecht, Zeitschrift für Geistiges Eigentum (ZGE) 2013, S. 4–45.
  • Grundlagen und Perspektiven der Haftung für Urheberrechtsverletzungen im Internet, Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht (ZUM) 2012, S. 722–740.
  • Das Murphy-Urteil des EuGH: Viel Lärm um nichts oder Anfang vom Ende des Territoralitätsgrundsatzes im Urheberrecht?, Juristenzeitung (JZ) 2011, S. 1140–1148.
  • Leistner/Kleinemenke, The Impact of Institutional Design on the Development of Patent Law – Patentability of Computer Programs and Business Methods in Europe and the United States of America as a Topical Example, ZGE 2010, S. 273–313.
  • Störerhaftung und mittelbare Schutzrechtsverletzung, GRUR-Beilage zu Heft 1/2010, 32 Seiten.

Belege

  1. Prof. Dr. Matthias Leistner, LL.M. (Cambridge): Präsentation zur Berliner Zukunftskonferenz Urheberrecht. Initiative Urheberrecht, abgerufen am 4. Oktober 2016 (deutsch).
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