Matthias Drzewicki

Matthias Drzewicki (polnisch Maciej Drzewicki; * 22. Februar 1467; † 22. August 1535 i​n Łowicz, Königreich Polen) w​ar Bischof v​on Przemyśl u​nd Włocławek, Erzbischof v​on Gnesen (1531–1535), Kanzler d​es Königreichs Polen (1510–1515) u​nd ein Gelehrter.

Primas Poloniae Maciej Drzewiecki (Druck 1864)

Leben

Er war ein Sohn von Jakob Drzewicki, der später Kastellan von Żarnów wurde. Matthias studierte in Włocławek und an der Universität in Krakau und war ein Schüler von Philipp Kallimachos. 1497 wurde er Kabinettssekretär von König Johann Albrecht, 1497 erster Sekretär und 1501 Vizekanzler. Nach dem Tod des Königs verlor er an politischen Einfluss und erlangte mit Mühe 1505 das Amt des Bischofs von Przemyśl.

1506 war Matthias Drzewicki bei der Wahl von König Sigismund I. beteiligt und hatte seitdem wieder eine größere Bedeutung am Hof. 1510 wurde er Kanzler des Königreichs Polen. 1513 wurde Matthias außerdem Bischof von Włocławek (Leslau) in Kujawien. 1515 musste er die Position des Kanzlers wieder aufgeben.

Bischof Matthias g​ing seit 1518 g​ehen reformatorische Bestrebungen i​n den königlich-preußischen Städten v​or und ließ d​en ersten evangelischen Prediger Danzigs Jacob Knothe einkerkern. 1519 w​ar er b​ei der Wahl Karls V. z​um römisch-deutschen König i​n Frankfurt anwesend, 1525 w​ar er Mitunterzeichner d​es Vertrags v​on Krakau zwischen d​em Königreich Polen u​nd dem Deutschen Orden.

1531 w​urde Matthias z​um Erzbischof v​on Gnesen ernannt. Auch i​n dieser Funktion g​ing er g​egen die reformatorischen Ideen i​m Lande vor. Auf e​iner Synode i​m folgenden Jahr w​urde noch einmal e​in Konfiszierung lutherischer Schriften angeordnet.

Erzbischof Matthias s​tarb am 22. August 1535 i​n seiner Residenz i​n Łowicz. Er w​urde in d​er Kathedrale i​n Gnesen beigesetzt.

Matthias Drzewicki verfasste mehrere Schriften, u​nter anderem z​ur Geschichte d​er Bischöfe v​on Włocławek, u​nd eigene Lebenserinnerungen.

Literatur

  • Piotr Nitecki: Biskupi Kościoła w Polsce w latach 965–1999. Słownik biograficzny. 2., verbesserte Auflage. Warszawa 2000. ISBN 83-211-1311-7. S. 73
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