Matthias Bickenbach
Leben
Das Studium der Deutschen Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln schloss er 1995 mit der Promotion ab. Graduiertenstipendium des evangelischen Studienwerks Haus Villigst e.V. Studium bei Wilhelm Voßkamp, Nikolaus Wegmann und Friedrich Kittler. Die Dissertation erhielt den Offermann-Hergarten-Preis der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln. Nach einem Forschungsprojekt zur Literarische Autorität (1996) war er von 1998 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB/FK 427 Medien und kulturelle Kommunikation. Nach einer Lehrtätigkeit an der Karls-Universität in Prag und der Habilitation 2005 an der Universität zu Köln mit der Venia Legendi „Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft“ vertrat er seit 2007 Professuren in Neuerer deutscher Literatur an den Universitäten Tübingen, Bonn, Düsseldorf und Köln. Seit 2012 lehrt er als außerplanmäßiger Professor an der Universität zu Köln am Institut für deutsche Sprache und Literatur I.
Bickenbach ist Mitglied einer kulturwissenschaftlichen Lektüregruppe für einen "historisch-spekulativen Kommentar" aller Kapitel Hermann Melvilles "Moby-Dick", die seit 2006 in jährlichen Tagungen jedes Kapitel des Romans kommentiert (zusammen mit Bernhard Siegert, Friedrich Balke, Markus Krajewski, Ethel Matala de Mazza, Roland Borgards, Armin Schäfer, Harun Maye, Lars Friedrich, Leander Scholz, Cornelius Borck u. a.). Die Ergebnisse werden seit 2012 in der Neuen Rundschau im Fischer-Verlag veröffentlicht.
Seit 2014 gibt er mit Heiko Christians und Nikolaus Wegmann das Historische Wörterbuch des Mediengebrauchs heraus.
- 2015/16 Forschungsprojekt zu Digitalen Lesekulturen am Grimme-Forschungskolleg der Universität zu Köln
- 2019 Richeza-Preis des Landes NRW für deutsch-polnische Kulturvermittlung.
- Zahlreiche literaturwissenschaftliche Aufsätze (u. a. zu Herder, Goethe, Wieland, Fr. Schlegel, Cl. Brentano, Fontane, Musil und Thomas Kling) sowie medienhistorische Arbeiten.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Poetik und Romantheorie (17.–21. Jhd.), Romantik, Kulturtechniken, Mediengeschichte und digitale Lesekulturen.
Schriften (Auswahl)
- Von den Möglichkeiten einer ‚inneren‘ Geschichte des Lesens. Tübingen: Niemeyer 1999, ISBN 3-484-63020-5.
- mit Harun Maye: Metapher Internet. Literarische Bildung und Surfen. Berlin: Kadmos 2009, ISBN 3-86599-089-4.
- Das Autorenfoto in der Medienevolution. Anachronie einer Norm. München, Paderborn: Fink 2010, ISBN 978-3-7705-4948-1.
- mit Michael Stolzke: Die Geschwindigkeitsfabrik. Eine fragmentarischen Kulturgeschichte des Autoununfalls. Berlin: Kadmos 2014, ISBN 978-3 -8659-9230-7.
- Bildschirm und Buch. Versuch über die Zukunft des Lesens. Berlin: Kadmos 2021, ISBN 3520719010.
- Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs. Hrsg. v. Heiko Christians, Matthias Bickenbach, Nikolaus Wegman. 2 Bde. Köln, Weimar, Wien: Böhlau Bd. 1 2015 ISBN 978-3412221522, Bd. 2 2018 ISBN 978-3412505127, Bd. 3 in Vorbereitung (2021).
Weblinks
- Webseiten von Matthias Bickenbach an der Universität Köln
- Podcast: Gargantua - Gespräche über Geist und Getränke (mit Michael Stolzke)
- Schriften von Matthias Bickenbach auf Academia.edu