Martin Poltrum

Martin Poltrum (* 2. Oktober 1970 i​n Dornbirn) i​st ein österreichischer Philosoph, Psychotherapeut, Lehrtherapeut u​nd Professor für Psychotherapiewissenschaft a​n der Sigmund Freud Privatuniversität Wien.

Werdegang

Nach e​iner Ausbildung z​um diplomierten Krankenpfleger i​n Bregenz studierte Martin Poltrum a​n der Universität Innsbruck u​nd der Universität Wien Philosophie u​nd Pädagogik. 2003 w​urde er a​n der Universität Wien m​it einer Arbeit über d​ie Spätphilosophie Martin Heideggers promoviert. 2014 habilitierte e​r sich a​n der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft d​er Sigmund Freud Privatuniversität Wien m​it der Schrift Philosophische Psychotherapie. Das Schöne a​ls Therapeutikum.[1]

Von 2003 b​is 2018 arbeitete Martin Poltrum a​ls Philosoph, Psychotherapeut u​nd Cinematherapeut i​m Anton-Proksch-Institut Wien u​nd ist s​eit 2012 federführender Herausgeber v​on Rausch. Wiener Zeitschrift für Suchttherapie[2]. Er absolvierte e​ine Psychotherapieausbildung n​ach Viktor Frankl u​nd ist Lehrtherapeut i​m ABILE Ausbildungsinstitut für Logotherapie u​nd Existenzanalyse.[3]

Seit 2018 i​st Martin Poltrum Professor für Psychotherapiewissenschaft a​n der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Dort leitet e​r den internationalen Doktoratsstudiengang d​er Psychotherapiewissenschaft.[4]

Poltrums Forschungsschwerpunkte liegen i​n den Bereichen Suchtforschung, Psychotherapie u​nd Film, philosophische Grundlagen d​er Psychotherapie, Ästhetik u​nd psychische Gesundheit[5] s​owie Medical Humanities.

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Schönheit und Sein bei Heidegger, Passagen Verlag, Wien 2005.
  • Klinische Philosophie. Logos Ästhetikus und Philosophische Therapeutik, Parodos Verlag, Berlin 2010.
  • Musen und Sirenen. Ein Essay über das Leben als Spiel, Pabst Science Publishers Verlag, Lengerich/Berlin 2013.
  • Philosophische Psychotherapie. Das Schöne als Therapeutikum, Parodos Verlag, Berlin 2016.

Sammelbände

  • Ars Medica. Zu einer neuen Ästhetik in der Medizin (als Hrsg. mit Michael Musalek), Parodos Verlag, Berlin 2011.
  • Glut und Asche – Burnout. Neue Aspekte der Diagnostik und Behandlung (als Hrsg. mit Michael Musalek), Parodos Verlag, Berlin 2012.
  • Psychiatrische Diagnostik. Zur Kritik der diagnostischen Vernunft (als Hrsg. mit Klaus Brücher), Parodos Verlag, Berlin 2013.
  • Ästhetik als Therapie. Therapie als ästhetische Erfahrung (als Hrsg. mit Ulf Heuner), Parodos Verlag, Berlin 2015.
  • Seelenkenner, Psychoschurken. Psychotherapeuten und Psychiater in Film und Serie (als Hrsg. mit Bernd Rieken), Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2017.
  • Zocker, Drogenfreaks & Trunkenbolde. Rausch, Ekstase und Sucht in Film und Serie (als Hrsg. mit Bernd Rieken und Thomas Ballhausen), Springer Verlag, Berlin 2019.  
  • Lebensmüde, todestrunken. Suizid, Freitod und Selbstmord in Film und Serie (als Hrsg. mit Bernd Rieken und Otto Teischel), Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2020.

Herausgegebene Zeitschriften

  • Wiener Zeitschrift für Suchtforschung, Themenschwerpunkt: Philosophie und Sucht (als Gast-Hrsg.), Ludwig-Boltzmann-Institut für Suchtforschung (Hrsg.), Jg. 31/2008 Nr. 1
  • Wiener Zeitschrift für Suchtforschung, Themenschwerpunkt: Rausch, Kultur, Ekstase (als Gast-Hrsg.), Ludwig-Boltzmann-Institut für Suchtforschung (Hrsg.), Jg. 32/2009 Nr. 1
  • Rausch. Wiener Zeitschrift für Suchttherapie (als Hrsg. gemeinsam mit wechselnden Mitherausgebern), Pabst Science Publishers Verlag, Lengerich/Berlin seit 2012. 

Zeitschriften- und Buchbeiträge (Auswahl)

  • Nüchterne Trunkenheit und drogenfreie Ekstase. Der Rausch als Therapeutikum der Sucht bei Nietzsche und Platon, in: Martin Poltrum et al. (Hrsg.), Rausch. Wiener Zeitschrift für Suchttherapie, Pabst Science Publishers Verlag, Lengerich/Berlin, 2/2012, S. 61–66.
  • Reiz und Rührung. Cinematherapie in der stationären Suchtbehandlung, in: Martin Poltrum et al. (Hrsg.), Rausch. Wiener Zeitschrift für Suchttherapie, Pabst Science Publishers Verlag, Lengerich/Berlin, 3/2012, S. 128–147.
  • „Uns bleibt immer Paris“ – Ewigkeit und Endlichkeit der Liebe, in: Stephan Doering, Heidi Möller (Hrsg.), Mon Amour trifft Pretty Woman. Liebespaare im Film, Springer Verlag, Heidelberg/New York 2014, S. 185–200.
  • Philosophie als Arzneimittel im Dienste des wachsenden und kämpfenden Lebens, in: Günter Gödde, Nikolaos Loukidelis, Jörg Zirfas (Hrsg.), Nietzsche und die Lebenskunst. Ein philosophisch-psychologisches Kompendium, J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2016, S. 363–371.
  • Therapeutisches Wissen im Lichte der „Nikomachischen Ethik“ des Aristoteles. Psychotherapie als Kunst, Profession, Wissenschaft und Weisheit, in: Alfred Pritz, Jutta Fiegl, Heinz Laubreuter, Bernd Rieken (Hrsg.), Universitäres Psychotherapiestudium. Das Modell der Sigmund Freud Privatuniversität, Pabst Science Publishers Verlag, Lengerich 2020, S. 169–186.

Einzelnachweise

  1. Website der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Abgerufen am 9. August 2019.
  2. Eintrag zur Zeitschrift Rausch auf der Website von Pabst Science Publishers. Abgerufen am 10. September 2019.
  3. Website des Ausbildungszentrums für Logotherapie und Existenzanalyse. Abgerufen am 9. August 2019.
  4. Website der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft der Sigmund Freud Universität Wien. Abgerufen am 9. August 2019.
  5. Website des Aesthetics in Mental Health Network (AiMH), Collaborating Centre for Values-Based Practice in Health and Social Care, St. Catherine's College, Oxford. Abgerufen am 23. August 2019.
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