Martin Hoffmann (Bildhauer)

Martin Hoffmann (in Basel erwähnt 1507–1530/1531) w​ar ein a​us Deutschland stammender Bildschnitzer, Bildhauer u​nd Schreiner.

Leben

Der a​us Stollberg (Erzgebirge/Sachsen) stammende Martin Hoffmann erwarb 1507 d​as Bürgerrecht v​on Basel u​nd gleichzeitig d​as Zunftrecht d​er dortigen Spinnwetternzunft. Er gehörte 1524–1529 d​em Zunftvorstand a​n und w​ar 1529/1530 Hausmeister. 1526 ersuchte e​r zusammen m​it dem Bildhauer Hans Dobel b​eim Rat u​m die Erlaubnis, mangels Aufträge a​ls Bildhauer a​uch als Schreiner arbeiten z​u dürfen.

Werke

1514 s​chuf Hoffmann d​en Maria-Magdalena-Altar für d​as Steinenkloster i​n Basel u​nd 1530 e​ine Kriegerfigur für d​en Fischmarktbrunnen[1] (beide n​icht erhalten). Erhalten h​aben sich z​wei 1521 für d​en Grossratssaal geschaffene Prophetenbüsten (heute i​m Regierungsratssaal), n​icht aber v​ier für d​en gleichen Ort geschaffene Schilde.

Zahlreiche weitere Werke werden i​hm zugeschrieben, darunter d​ie Issenheimer Madonna i​m Louvre u​nd ein gekreuzigter Christus a​us der Kirche v​on Courrendlin (heute i​m Historischen Museum Basel).

Bedeutung

Martin Hoffmann gehörte n​eben Martin Lebzelter s​owie von Jos u​nd Dominicus Gundersheimer (Vater u​nd Sohn) z​u den führenden Bildhauern i​m Basel d​es frühen 16. Jahrhunderts.[2]

Literatur

  • C. H. Baer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt I. Geschichte und Stadtbild. Befestigungen. Areal und Rheinbrücke; Rathaus und Staatsarchiv (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 3). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1932.
  • Carl Brun (Red.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Bd. 2.
  • Robert B. Christ und Peter Heman: Zauber der Basler Brunnen, Basel 1967, Nr. 8.
  • Emil Erdin: Das Kloster der Reuerinnen Sancta Maria Magdalena an den Steinen zu Basel von den Anfängen bis zur Reformation (ca. 1230–1529). Freiburg i. Ue. 1956.
  • Sophie Guillot de Suduiraut: Sculptures allemandes de la fin du Moyen Age, dans les collections publiques françaises 1400–1530. Ausstellungskatalog Louvre. Paris 1991, Nr. 26, S. 119–123.
  • Sophie Guillot de Suduiraut: Nouvelles attributions au sculpteur Martin Hoffmann et son entourage bâlois. In: La Revue du Louvre et des Musées de France, 1998, S. 46–56.
  • Stefan Hess, Wolfgang Loescher: Möbel in Basel. Kunst und Handwerk der Schreiner bis 1798. Basel 2012, ISBN 978-3-85616-545-1.
  • Annie Kaufmann-Hagenbach: Die Basler Plastik des fünfzehnten und frühen sechzehnten Jahrhunderts. (Basler Studien zur Kunstgeschichte, Band 10). Verlag Birkhäuser, Basel 1952.
  • Paul Koelner: Geschichte der Spinnwetternzunft zu Basel und ihrer Handwerke. Basel 1931 (Nachdruck 1970).
  • François Maurer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt. Bd. 5. Birkhäuser, Basel 1966 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz 52).
  • Hans Rott: Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. III. Der Oberrhein. Quellen II (Schweiz). Strecker und Schröder, Stuttgart 1936.
  • Lukas Wüthrich: Ein Altar des ehemaligen Klosters Sankt Maria Magdalena in Basel – Interpretation des Arbeitsvertrags von 1518 und Rekonstruktionsversuch. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte. 35 (1978), H. 2, S. 108–119. Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Der Sevogelbrunnen auf der Website altbasel.ch, abgerufen am 4. Januar 2016.
  2. Franz-Josef Sladeczek: Lebzelter, Martin. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
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