Jos Gundersheimer

Jos Gundersheimer (erwähnt a​b 1483; † 1517; a​uch Guntersumer, von Günersum, Meister Joss) w​ar ein i​n Basel tätiger Schreiner u​nd Bildschnitzer.

Leben und Wirken

Jos Gundersheimer stammte v​on «Wylen» (Zuweisung unklar). 1483 w​urde er i​n die Spinnwetternzunft i​n Basel aufgenommen u​nd 1488 erwarb e​r zusätzlich d​as Basler Bürgerrecht. Von 1502 b​is 1504 wirkte e​r an d​er Wiederherstellung d​es Fronaltars i​n der Kirche d​es Basler Predigerklosters mit.

Er erhielt «um Machung d​es Corpus Christi s​ammt Zubehör» d​ie damals ungewöhnlich h​ohe Summe v​on 1000 Gulden, w​as auf e​in hohes Ansehen hindeutet. Von i​hm und seinem Sohn Dominicus Bildhower h​aben sich k​eine gesicherten Werke erhalten, d​och werden i​hnen mehrere Werke zugeschrieben. Jos Gundersheimer i​st wohl identisch m​it dem «Meister d​er Rheinfelder Maria». Seine Werkstatt gehörte n​eben denjenigen v​on Martin Hoffmann s​owie von Martin Lebzelter z​u den führenden Bildhauerateliers i​m Basel d​es frühen 16. Jahrhunderts.[1]

Literatur

  • Pantxika Béguerie: Les Guntersumer, un atelier de sculpteurs bâlois (1489–1526). In: Le Saint Jacques de Gueberschwihr, une sculpture bâloise du début du XVIe siècle. Ausstellungskatalog. Musée d’Unterlinden, Colmar 1993, S. 14–29.
  • Carl Brun (Red.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Bd. 2.
  • Ludwig August Burckhardt, Christoph Riggenbach: Die Dominikaner Klosterkirche in Basel. Basel 1855.
  • Renate Treydel: Guntersumer, Jos. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 66, de Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-598-23033-2, S. 9.
  • Monique Fuchs: La sculpture en haute-Alsace à la fin du moyen âge 1456–1521. Colmar 1987.
  • Stefan Hess, Wolfgang Loescher: Möbel in Basel. Kunst und Handwerk der Schreiner bis 1798. Basel 2012, ISBN 978-3-85616-545-1.
  • Annie Kaufmann-Hagenbach: Die Basler Plastik des fünfzehnten und frühen sechzehnten Jahrhunderts. Basel 1952. (= Basler Studien zur Kunstgeschichte, Bd. 10).
  • Paul Koelner: Geschichte der Spinnwetternzunft zu Basel und ihrer Handwerke. Basel 1931 (Nachdruck 1970).
  • François Maurer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 5: Die Kirchen, Klöster und Kapellen, 3. Teil: St. Peter bis Ulrichskirche. Basel 1966.
  • Johann Rudolf Rahn: Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz. 1876.
  • Hans Rott: Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert III: Der Oberrhein, Quellen II. Stuttgart 1936.
  • Rudolf Wackernagel: Mitteilungen aus den Basler Archiven zur Geschichte der Kunst und des Kunsthandwerks. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, N.F. Bd. 6 (1891), S. 301–315.

Einzelnachweise

  1. Franz-Josef Sladeczek: Lebzelter, Martin. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.