Marta Damkowski
Marta Damkowski, geborene Marta Bröker, auch Martha Damkowski (* 16. März 1911 in Stade; † 9. August 1979 in Hamburg) war eine Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und sozialdemokratische Politikerin.
Leben
Marta Damkowski, die seit 1923 als Mitglied der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde angehörte, absolvierte nach der mittleren Reife eine kaufmännische Lehre und trat 1927 der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und im Folgejahr aus Protest gegen den Panzerkreuzerbau aus dieser wieder aus und dem Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK) bei.
Nach der Machtübernahme der NSDAP war Marta Damkowski 1933 bis zu ihrer Verhaftung 1937 an verschiedenen Orten in der Widerstandsarbeit des ISK aktiv. Nachdem Martha im Winter 1937/38 an einer Schulung für ISK-Mitglieder in Bad Tölz teilgenommen hatte, wurde sie nach ihrer Rückkehr von der Gestapo verhaftet. Sie kam ins Untersuchungsgefängnis am Alexanderplatz in Berlin, wo sie intensiv verhört wurde.[1] Am 8. Dezember 1938 wurde sie vom Volksgerichtshof zu einer dreizehnmonatigen Haftstrafe unter dem Vorwurf der Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Ihr ebenfalls im gleichen Prozess verurteilter Ehemann Herbert Damkowski fiel 1944 als Soldat der Strafdivision 999 in Rumänien.
1945, nach der Befreiung vom Nationalsozialismus, trat Marta Damkowski der SPD bei, deren Frauensekretärin sie von 1946 bis 1949 war. 1947 wurde sie in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, welcher sie bis 1953 angehörte. Beruflich war sie Beamtin der damaligen Hamburger „Gefängnisbehörde“, zeitweise als Leiterin des Hamburger Frauengefängnisses auf Hahnöfersand.
Politisch engagierte sie sich weiterhin in der Frauenbewegung (so für eine Reform des § 218) und zu sozialpolitischen Fragen. Marta Damkowski gehörte zeitweise u. a. dem Bundesfrauenausschuss und dem Parteirat der SPD, dem Hamburger Landesvorstand der Arbeiterwohlfahrt an und war noch kurz vor ihrem Tod in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen aktiv.
Ihr Sohn Wulf Damkowski ist Hochschullehrer und Politiker in Hamburg.
Ehrungen
Nach Marta Damkowski ist seit 1986 eine Straße in Hamburg-Neuallermöhe im Bezirk Bergedorf benannt.
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof befindet sich im Bereich des Ehrenfeldes der Geschwister-Scholl-Stiftung, Planquadrat Bn 73 Nr. 342 (links vom Weg vorletzter Block: siebte Reihe, vierzehnter Stein), für Marta Damkowski und ihren Ehemann ein Kissenstein.[2]
Literatur
- Kurzbiographie in: Jan Foitzik: Zwischen den Fronten. Zur Politik, Organisation und Funktion linker politischer Kleinorganisationen im Widerstand 1933 bis 1939/40. Bonn 1986, S. 262
Weblinks
- Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Verfolgung und Widerstand 1933 - 1945
- Biografie mit Porträt zu Marta Damkowski bei frauenbiografien hamburg.de
Einzelnachweise
- Ruth Sanio-Metafides: Martha Damkowski – Politischer Widerstand und konsequentes Engagement, ver.di-Arbeitskreis AntiRassismus Hamburg 2019, S. 2–3
- Prominenten-Gräber