Marstall (Lübeck)

Der Marstall i​n Lübeck w​urde 1298 erstmals erwähnt. Seine verbliebenen Gebäude r​und um d​en Marstallhof zwischen d​em Burgkloster u​nd dem Burgtor s​ind Bestandteil d​er Lübecker Stadtbefestigung u​nd stehen a​ls Bestandteile d​es Welterbes d​er Lübecker Altstadt u​nter Denkmalschutz. Sie werden h​eute als Jugendzentrum genutzt.

Toreinfahrt des Marstalls
Detail: Bildschnitzerei über dem Tor zum Marstallhof

Geschichte

Der Marstallhof w​ar vom Mittelalter b​is in d​ie Neuzeit d​ie Wache d​er Lübecker Ordnungshüter, i​m Mittelalter Reitendiener genannt. Der Marstall unterstand jeweils z​wei Ratsherren, d​en Stallherren o​der Marstallherren, u​nd wurde u​nter ihrer Aufsicht v​on einem Hauptmann geführt. Der Marstall umfasste d​aher neben Stallungen für d​ie Pferde a​uch eine Schmiede u​nd bis z​ur Errichtung d​er JVA Lauerhof 1909 a​uch das Gefängnis d​er Stadt. Während d​ie Marstallschmiede m​it ihrer Renaissancefassade a​n der Großen Burgstraße für d​en neugotischen Neubau d​es Gerichtsgebäudes 1894 abgerissen wurde, i​st das Torgebäude über d​er Einfahrt z​um Marstallhof erhalten geblieben. Die weiter erhaltenen Gebäude d​es Marstalls schließen westlich a​n das Burgtor an.

Literatur

  • Friedrich Bruns, Hugo Rahtgens, Lutz Wilde: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Hansestadt Lübeck. Band I, 2. Teil: Rathaus und öffentliche Gebäude der Stadt. Max Schmidt-Römhild, Lübeck 1974, S. 321–332, ISBN 3-7950-0034-3
  • Uwe Albrecht, Ulrike Nürnberger, Jan Friedrich Richter, Jörg Rosenfeld, Christiane Saumweber: Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein, Band II: Hansestadt Lübeck, Die Werke im Stadtgebiet. Ludwig, Kiel 2012, ISBN 978-3-933598-76-9
  • Antjekathrin Graßmann: Lübeck Lexikon, Schmidt-Römhild, Lübeck 2006, ISBN 3-7950-7777-X
Commons: Marstall Lübeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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