Marlies Debacker
Marlies Debacker (* 1992) ist eine belgische Jazz- und Improvisationsmusikerin (Piano, Komposition), die sich auch im Bereich der zeitgenössischen Musik betätigt. Sie erschließt durch differenziertes Tasten- und Pedalspiel sowie durch erweiterte Spieltechniken das Klangspektrum ihres Instruments.[1]
Leben und Wirken
Debacker erwarb nach ihrem Bachelor-Studium am Koninklijk Conservatorium Antwerpen ihren Master-Abschluss an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, gefolgt von einem Master in zeitgenössischer Musik an der Folkwang Universität der Künste Essen, an der sie bei Benjamin Kobler und Barbara Maurer studiert hatte. Sie spielte ab den 2010er-Jahren in der deutschen Improvisationsszene u. a. mit Dominik Mahnig, Salim Javaid und Stefan Schönegg in der Formation Uchronia; das gleichnamige Album erschien 2017. Im Bereich der zeitgenössischen Musik trat sie sowohl as Solistin, in verschiedenen Ensembles und mit dem Trio Abstrakt auf. 2020 erschien im Eigenverlag das Trioalbum This, das Debacker mit Carl Ludwig Hübsch und Salim Javaid eingespielt hatte. 2021 legte Debacker das mit Carl Ludwig Hübsch, Etienne Nillesen und Florian Zwißler entstandene Album Live at mœrs festival ’20 vor.[2]
Debacker ist (mit Hübsch und Javaid) Kuratorin der Plattform Nicht Dokumentierbarer Ereignisse – einer Konzertreihe für improvisierte Musik in Köln. Des Weiteren ist sie Mitglied im Kölner Improvisationskollektiv IMPAKT. Sie trat auf verschiedenen Festivals wie Acht Brücken Köln, Moers festival, Biennale di Venezia, IMPULS! Graz, PGNM Biennale Aktueller Musik Bremen, Serious Series Berlin, IEMA Klangspuren Schwaz, NOW!-Festival Essen und Duettissimo Krakau auf. Ferner hat sie an Theaterwerken des Schauspiel Köln (Aus dem bürgerlichen Heldenleben, Moliere und am Berliner Ensemble – Fabian oder der Gang vor die Hunde unter Regie von Frank Castorf) sowie anderen transdisziplinären Projekten teilgenommen und wurde zu Residenzen wie Human Noise Congress 2019 eingeladen. Debacker lebt in Köln und unterrichtet Improvisation an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Debacker bewegt sich mit ihrer Musik „zwischen kompletter Verfremdung des Klavierklangs, pulsierenden Sounds, perkussiven und filigranen Texturen bis hin zu feinstem zeitgenössischem Klavierspiel sowie energetischem Jazz“, schrieb der Schwarzwälder Bote.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- Zweigeteilter Auftritt. Schwarzwälder Bote, 23. Januar 2017, abgerufen am 16. März 2021.
- Veranstaltungshinweise Loft (Köln)