Marlee Matlin
Marlee Beth Matlin (* 24. August 1965 in Morton Grove, Illinois) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Der gehörlosen Schauspielerin wurde 1987 der Oscar als beste Hauptdarstellerin in Gottes vergessene Kinder verliehen.
Leben
Marlee Matlin ist seit ihrer frühen Kindheit nahezu vollständig gehörlos.[1] Sie ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und spielte schon als 7-Jährige die Dorothy in Der Zauberer von Oz in einem Kindertheater. Für ihr Filmdebüt in Gottes vergessene Kinder erhielt sie 1987 den Golden Globe und den Oscar.
Zwischen 1991 und 1993 wirkte Marlee Matlin in der Krimiserie Die Staatsanwältin und der Cop (Reasonable Doubts) als Staatsanwältin Tess Kaufmann mit. Die Serie wurde über zwei Staffeln im deutschen Fernsehen bei VOX ausgestrahlt. 1993 übernahm Matlin die Rolle der tanzenden Diebin Laurie Bey in Picket Fences – Tatort Gartenzaun, die zunächst nur eine kurze Gastrolle in der 2. Staffel der Serie darstellte, jedoch im Laufe der 3. Staffel zur festen Rolle ausgebaut wurde. 2004 spielte sie die Hauptrolle der Amanda in What the Bleep do we (k)now!? Matlin spielte in Staffel fünf der Serie Seinfeld in der Folge 6 Lippenlesen eine gehörlose Linienrichterin, die mit dem Protagonisten ausgeht. In der Serie My Name Is Earl spielt Matlin in der 2. Staffel Joys Anwältin.
Marlee Matlin ist seit 1993 mit einem Polizisten verheiratet und hat vier Kinder. Sie veröffentlichte 2002 das Kinderbuch Deaf Child Crossing und engagiert sich in karitativen Organisationen, vor allem für die Unterstützung aidskranker Kinder und für das Amerikanische Rote Kreuz.
Matlin ist seit 1983 mit Jennifer Beals befreundet. Als Matlin die Rolle der Jodi Lerner in der Lesbenserie The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben angeboten wurde, wollte sie zunächst ablehnen, da sie die neue Freundin von Beals Figur Bette Porter spielen sollte und sich vor intimen Szenen mit ihrer Freundin scheute. Nach einem Gespräch mit Beals nahm sie die Rolle schließlich an.
In der Episode The Blind Side der zehnten Staffel der US-amerikanischen Zeichentrickserie Family Guy, welche erstmals am 15. Januar 2012 auf Fox ausgestrahlt wurde, lieh Marlee Matlin einer ebenfalls gehörlosen Figur („Stella“) ihre Stimme.
2016 übersetzte sie die Amerikanische Nationalhymne, gesungen von Lady Gaga, in die Gebärdensprache beim Super Bowl 50.
Filmografie (Auswahl)
- 1986: Gottes vergessene Kinder (Children of a Lesser God)
- 1987: Walker
- 1989: Brücke zum Schweigen (Bridge to Silence)
- 1991: Dead Face – Fäuste der Gewalt (L’homme au masque d’or)
- 1991–1993: Die Staatsanwältin und der Cop (Reasonable Doubts, Fernsehserie, 44 Episoden)
- 1993: Der stumme Schrei der Angst
- 1993–1996: Picket Fences – Tatort Gartenzaun (Picket Fences, Fernsehserie, 13 Episoden)
- 1995: Outer Limits – Die unbekannte Dimension (The Outer Limits, Fernsehserie, eine Episode)
- 1997: Dead Silence – Flammen in der Stille (Dead Silence)
- 1998: Gerechtigkeit bis in den Tod (When Justice Fails)
- 1999: Willkommen in Freak City (Freak City, Fernsehfilm)
- 2000–2006: The West Wing – Im Zentrum der Macht (The West Wing, Fernsehserie, 17 Episoden)
- 2004: What the Bleep do we (k)now!? (What the Bleep Do We Know!?)
- 2004–2005: Law & Order: Special Victims Unit (Fernsehserie)
- 2005: Desperate Housewives (Fernsehserie, eine Episode)
- 2006: CSI: NY (Fernsehserie, eine Episode)
- 2007: Baby Einstein: My First Signs (Kurzfilm)
- 2007–2009: The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben (The L Word, Fernsehserie, 29 Episoden)
- 2007–2009: My Name Is Earl (Fernsehserie, 3 Episoden)
- 2008: Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis (Fernsehserie, eine Episode)
- 2008: Sweet Nothing in My Ear
- 2011: CSI: Las Vegas (Fernsehserie, eine Episode S11E13)
- 2011–2017: Switched at Birth (Fernsehserie, 46 Episoden)
- 2013: Home Invasion – Dieses Haus gehört mir (Foreclosed)
- 2014: Professor Love (Some Kind of Beautiful)
- 2017–2018: The Magicians (Fernsehserie, 8 Episoden)
- 2018: Quantico (Fernsehserie, 13 Episoden)
- 2019: Limetown (Webserie, 3 Episoden)
- 2021: Coda
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1986 – Utah Film Critics Association Awards: Beste Hauptdarstellerin in Gottes vergessene Kinder
- 1987 – Academy Awards: Beste Hauptdarstellerin in Gottes vergessene Kinder
- 1987 – Gallaudet University Awards
- 1987 – Golden Globe Awards: Beste Hauptdarstellerin – Drama in Gottes vergessene Kinder
- 1988 – Jefferson Awards
- 2009 – Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
Weblinks
- Internetseite von Marlee Matlin (englisch)
- Marlee Matlin in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Marlene Matlin: I'll scream later. Simon and Schuster, 2009, ISBN 978-1-4391-1763-7, S. 21–22 (In ihrer Autobiographie vermutet sie eine genetische Ursache für den Gehörverlust im Alter von 18 Monaten.).