Marika Geldmacher-von Mallinckrodt
Marika Geldmacher-von Mallinckrodt, geborene von Mallinckrodt-Haupt (* 28. April 1923 in Potsdam; † 23. Dezember 2016 in Erlangen) war eine deutsche Chemikerin, Medizinerin und Professorin der Universität Erlangen. Ihre Schwerpunkte waren forensische Toxikologie, forensische und klinisch-toxikologische Analytik und Ökogenetik.[1]
Leben
Nach ihrem Abitur am Neuen Gymnasium Bamberg studierte Geldmacher-von Mallinckrodt von 1940 bis 1948 an den Universitäten Köln, München und Erlangen Chemie. Am 1. Juli 1948 wurde sie zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Von 1949 bis 1954 studierte sie an der Universität Erlangen Medizin und erlangte im Juli 1954 ihre Promotion zum Doktor der Medizin. Von 1954 bis 1963 war sie Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Erlangen-Nürnberg, zum Schluss arbeitete sie dort am Institut für Gerichtliche Medizin und Kriminalistik. 1960 wurde sie von der „Gesellschaft für Klinische Chemie“ als „Klinischer Chemiker“ anerkannt. 1964 wurde ihr die venia legendi für das Fach „Gerichtsmedizinische Chemie“ erteilt. 1970 wurde ihr eine Professur verliehen, 1978 erhielt sie eine C3-Professur. Seit 1985 war Marika Geldmacher-von Mallinckrodt im Ruhestand.[2]
Am 6. Dezember 1943 heiratete sie den Regierungsbaumeister Dr. Ing. Herbert Geldmacher. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor, die in den Jahren 1944, 1945, 1954, 1957 und 1966 geboren wurden. Marika Geldmacher-von Mallinckrodt hat neun Enkel.
Sie war die Tochter der Dermatologin Asta von Mallinckrodt-Haupt.
Arbeitsgebiete
Marika Geldmacher-von Mallinckrodt verfasste mehr als 130 wissenschaftliche Beiträge in Büchern und Zeitschriften. 1976 veröffentlichte sie ihr Buch „Einfache Untersuchungen auf Gifte im klinisch-chemischen Laboratorium“. 1989 veröffentlichte sie gemeinsam mit Hans J. Gibitz „Klinisch-toxikologische Analytik bei akuten Vergiftungen und Drogenmißbrauch“. Sie war Mitautorin der Bücher „Gerichtliche Medizin“ (1975), „Metalle in der Umwelt“ (1984), „Lehrbuch der Klinischen Chemie und Pathobiochemie“ (1987, 1989, 1995), „Metals and their Compounds in the Environment“ (1991), „Handbook on Metals in Clinical Chemistry“ (1995). Außerdem war sie von 1982 bis 1995 Herausgeberin der „Mitteilungen der Kommission für klinisch-toxikologische Analytik der Deutschen Forschungsgemeinschaft“.
Ehrungen
1980 verlieh die Stadt Erlangen Geldmacher-von Mallinckrodt den Ehrenbrief. 1986 erhielt sie die Jean-Servais-Stas-Medaille der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie. 1987 wurde ihr das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Literatur
- Sonja M. Schwarzl: Zum Beispiel: Marika Geldmacher-von Mallinckrodt. In: Nachrichten aus der Chemie. Band 51, Nr. 6, Juni 2003, S. 732, doi:10.1002/nadc.20030510634.
Einzelnachweise
- Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg: Prof. Dr. Dr. Geldmacher-von Mallinckrodt Marika
- GDCh – Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie: Chemikerinnen – es gab und es gibt sie., 2003.