Marianne Klaar
Marianne Klaar (* 20. Oktober 1905 in Berlin; † 1994) war eine deutsche Übersetzerin und Sammlerin griechischer Volkslieder und Volksliteratur. Sie gilt als eine der letzten Feldforscherinnen auf dem Gebiet der Märchen.[1]
Leben
Marianne Klaar wurde 1905 als Tochter des Theaterkritikers und -historikers Alfred Klaar und dessen zweiter Ehefrau, der Schauspielerin Paula Eberty, in Berlin geboren. Sie lernte mehrere Sprachen, darunter Alt- und Neugriechisch, und lebte 1934 bis 1942 erstmals in Griechenland, bevor sie kriegsbedingt nach Deutschland zurückkehren musste. Sie übersetzte unter anderem für die Byzantinisch-Neugriechischen Jahrbücher. Auf Anhalten ihres Verlegers Diether Röth begann sie Volksmärchen in Griechenland zu sammeln und dabei auch Informationen über ihre Gewährsleute akribisch zu dokumentieren. Sie sammelte auch unter griechischen Gastarbeitern in Deutschland. Ihre Märchen- und Legendensammlungen publizierte sie in mehreren Bänden im Röth-Verlag.[2]
Auszeichnungen
- 1983: Bundesverdienstkreuz (Verdienstmedaille)
- 1986: Europäischer Märchenpreis der Märchenstiftung Walter-Kahn[3]
Schriften
Autorin
- Grabbe und Heine in Berlin. Meyer, Detmold 1931
- Klephtenkrieg Athen. Verl. d. Byzant.-neugriech. Jahrbücher, 1938
- Die gastliche Stadt. Pattloch, Aschaffenburg 1947
Herausgeberschaften und Mitwirkung
- Christos und das verschenkte Brot. Röth, Kassel 1963
- Tochter des Zitronenbaums Kassel. Röth, Kassel 1970
- Die Reise im goldenen Schiff Kassel. Röth, Kassel 1977
- Die Pantöffelchen der Nereide. Röth, Kassel 1987
Weblinks
- Marianne Klar im Online-Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen
Einzelnachweise
- Lutz Röhrich: Begegnungen. Erinnerungen an meinen Kollegen- und Freundeskreis. Waxmann, Münster 2016, ISBN 978-3-8309-3509-4, S. 97.
- Pauline Lörzer: Marianne Klaar. Sammlerin griechischer Märchen. In: Mutabor Märchenstiftung (Hrsg.): Märchenforum. Nr. 2/21. Mutabor Verlag, Bösingen 2021, S. 40 - 42.
- Märchenstiftung Walter Kahn, abgerufen am 27. August 2021