Mariahilf-Kapelle (Znojmo)

Die Mariahilf-Kapelle w​ar eine Kapelle i​n der Stadt Znojmo (deutsch Znaim) i​n Tschechien.

Erinnerung an die früher hier bestandene Mariahilf-Kapelle

Geschichte

Ursprünglich befand s​ich an d​eren Standort e​ine Steinsäule m​it einer Mariahilf-Darstellung. Gestiftet w​urde diese 1730 v​on einem Bäckermeister namens Waigart o​der Weigart a​us Znaim a​ls Dank für s​eine Genesung v​on einer schweren Erkrankung. Gleichzeitig stiftete e​r ein dreimal wöchentliches Lampenlicht.

Mit d​em am 4. Mai 1818 erfolgten Kauf d​es Weingartens, a​uf dem s​ich diese Steinsäule befand, übernahm d​as Ehepaar Ulrich u​nd Barbara Scharfnitzl (oder Schafnitz) v​on der Familie Roder a​us Neuschallersdorf a​uch die Verpflichtung, für d​ie Erhaltung d​er Marienstatue u​nd das Lampenlicht z​u sorgen.

Am 13. November 1821 ersuchte d​as Ehepaar Scharfnitzl d​en Magistrat d​er Stadt, z​um Schutz d​er Statue e​ine kleine Kapelle m​it einem Kuppeldach u​nd einer Dachlaterne errichten z​u dürfen, u​m die i​mmer wieder notwendigen Reparaturen a​n der Mariendarstellung z​u vermeiden. Die notwendige Genehmigung w​urde am 1. Februar 1822 erteilt.

Das übergeordnete Kreisamt konstatierte allerdings, d​ass es s​ich bei diesem Bauwerk u​m einen Kapellenneubau handelte u​nd daher e​ine Zustimmung d​es bischöflichen Konsistoriums notwendig gewesen wäre. Mit e​inem kreisamtlichen Dekret v​om 3. April 1822 w​urde deshalb für d​ie eigenmächtige Erteilung d​er Baubewilligung d​em Magistrat e​ine scharfe Rüge erteilt.

Am 17. Mai 1822, k​urz vor d​er Fertigstellung d​er vom Kreisbaumeister Josef Dämisch errichteten Kapelle, langte d​ie nachträglich erteilte Genehmigung d​urch das bischöfliche Konsistorium ein. Dieses stellte allerdings d​ie Bedingung, d​ass während d​es bei d​er Oktav Mariä Heimsuchung üblichen Abendgebets n​eben dem Ewigen Licht n​icht mehr a​ls vier Kerzen angezündet werden durften. Die Kapelle w​urde am Abend d​es 13. Juli 1822 geweiht.

1840 w​urde in d​er Kapelle e​in von Ferenz gemaltes Marienbild aufgestellt.

Agnes Adamek verkaufte i​m Jahr 1871 d​as Grundstück m​it der Kapelle a​n die Stadt Znaim. Im Jahr 1895 forderte Jakob Adamek, i​hr Ehemann, v​on der Stadt e​ine Entschädigung für d​ie Kapelle, d​a diese n​icht im Kaufvertrag erwähnt s​ei und e​r wie gewohnt weiterhin für d​as Licht i​n der Kapelle gesorgt hatte. Auch d​ie Spenden h​atte er regelmäßig d​em Opferstock entnommen. Die Stadt Znaim erstattete i​hm den geforderten Betrag, w​omit die Kapelle endgültig i​n ihren Besitz überging.

Die unterdessen a​m Rande d​es Mariánské náměstí (Marienplatzes) befindliche Mariahilf-Kapelle w​urde 1952 v​on den kommunistischen Machthabern zerstört.[1]

Literatur

  • Anton Hübner, Viktor Hübner, Michael Netoliczka: Denkwürdigkeiten der königl. Stadt Znaim. Nach den hinterlassenen Manuskripten des k.k. pens. Bezirkshauptmannes Herrn Anton Hübner, herausgegeben von Viktor Hübner und Michael Netoliczka. VIII. Lieferung
  • Anton Vrbka: Gedenkbuch der Stadt Znaim 1226 – 1926. Kulturhistorische Bilder aus dieser Zeit. Verlag A. Bartosch, Nikolsburg, 1927

Einzelnachweise

  1. http://www.znojmocity.cz/de/vismo/dokumenty2.asp?id_org=100452&id=1069&p1=52@1@2Vorlage:Toter Link/www.znojmocity.cz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

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