Mariä Heimsuchung (Hohenschambach)

Die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Heimsuchung i​st eine barocke Saalkirche i​m Ortsteil Hohenschambach v​on Hemau i​m Oberpfälzer Landkreis Regensburg. Sie gehört z​ur Pfarrgemeinschaft Hohenschambach-Aichkirchen i​m Dekanat Laaber d​es Bistums Regensburg.

Pfarrkirche Mariä Heimsuchung
Innenansicht
Innenansicht nach Westen
Deckenbild im Chor

Geschichte und Architektur

Die Kirche wurde 1007 von Heinrich II. dem neu geschaffenen Bistum Bamberg gestiftet. Im Jahr 1109 wurde die Kirche dem Kloster Prüfening inkorporiert, was bis 1803 Bestand hatte. Ein Vorgängerbau, der 1634 durch schwedische Truppen zerstört worden war, wurde 1694 wieder instand gesetzt und brannte 1758 erneut ab, wobei aber das Gnadenbild von 1753 erhalten blieb. Nach einem neuerlichen Brand von 1758 wurde 1759 der Grundstein für einen Neubau von Abt Peter II. von Prüfening (das Klosterwappen ist am Chorbogen zu finden) gelegt; die Konsekration fand 1764 statt. Das Deckengemälde wurde von Otto Gebhard ausgeführt, ist signiert und auf das Jahr 1760 datiert. Im Jahr 1934 wurden neubarocke Seitenaltäre hinzugefügt. Im Jahr 1961 wurden der Fußboden und das Gestühl erneuert. Eine Restaurierung wurde 1976–1979 vorgenommen. Der Friedhof an der Kirche wurde 1960 nach Norden verkleinert.

Die Kirche ist eine einfache Saalkirche mit einem eingezogenen, halbrund geschlossenen Chor mit gleicher Firsthöhe wie das Langhaus. Das Äußere ist durch Mauerbänder gegliedert. Der Turm, der auf der Südseite an das Chorjoch angefügt ist, wird durch eine Welsche Haube über einem geschweiften Gesims abgeschlossen. Das Innere der Kirche ist in einem rustikalen, aber dennoch sorgfältig ausgeführten Rokokostil gestaltet. An Chor- und Langhauswänden fangen verkröpfte Pilastervorlagen mit reich profilierten Gebälkstücken die Tonnengewölbe mit Stichkappen ab. Im Westen ist eine geschwungene Doppelempore eingebaut. Der Rocaillestuck an den Kapitellen und die großzügigen Deckenkartuschen wurden möglicherweise von Joachim Anton Pfeffer aus Prüfening ausgeführt, die jochübergreifenden Deckenbilder von Gebhard. Im Chor ist Abt Petrus dargestellt, der die Pfarrei unter den Schutz des Gnadenbilds stellt, das durch Benediktinermönche verehrt wird. Ein Engel hält den Grundriss der Kirche mit der (historisch unkorrekten) Jahreszahl 1209. Im Langhaus ist Maria Immaculata als Himmelskönigin thronend über Heiligen dargestellt. Am Bildrand ist ein Engel mit dem Grundriss des Klosters Prüfening gezeigt, ebenfalls mit der Jahreszahl 1209.

Ausstattung

Der viersäulige Hochaltar w​urde 1760 geschaffen u​nd ist d​em Chorschluss angepasst. Im Zentrum s​teht das Gnadenbild d​er Maria v​om guten Rat, dessen geschnitzter Rahmen v​on Engeln i​n einer Glorie getragen u​nd von d​er Taube d​es Heiligen Geistes bekrönt ist. Im Altarauszug i​st Gottvater i​n der Glorie dargestellt. Über d​en seitlichen Durchgängen s​ind lebensgroße Schnitzfiguren d​er Apostelfürsten z​u finden. Die Kanzel entstammt d​en Jahren 1760/1770. Über d​em Schalldeckel i​st der kreuztragende Christus m​it Engeln z​u sehen, a​m Korpus e​in Relief m​it dem Sturm a​uf dem See Genezareth.

Eine Gruppe m​it Kruzifixus u​nd Schmerzensmutter w​ird auf d​as dritte Viertel d​es 18. Jahrhunderts datiert. Mehrere offene Beichtstühle s​ind in Baldachinform gestaltet. Die Kreuzwegbilder stammen vermutlich a​us dem frühen 18. Jahrhundert.

Die Orgel i​st ein Werk v​on Josef Maier a​us dem Jahr 2007 m​it 19 Registern a​uf zwei Manualen u​nd Pedal.[1]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03118-0, S. 236–237.
Commons: Mariä Heimsuchung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 20. September 2019.

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