Marguerite Audoux

Marguerite Audoux (* 7. Juli 1863 in Sancoins, Cher; † 11. November 1937 in Hyères)[1] war eine französische Romanschriftstellerin.

Marguerite Audoux (1911)

Leben

Marguerite Donquichote (den Nachnamen ihrer Mutter nahm sie erst 1895 an) wuchs als Kind einer Tagelöhnerfamilie in der Sumpflandschaft an der Loire auf. Nach dem Tod ihrer Mutter und dem Verschwinden ihres Vaters kommt die Dreijährige mit ihrer Schwester in das Waisenhaus von Bourges.[2] Ab dem Alter von 12 Jahren verdingt sie sich als Schafhirtin.

1881 beginnt sie als Lehrmädchen in einer Pariser Schneiderwerkstatt und nimmt weitere schlechtbezahlte Tätigkeiten als Hilfsarbeiterin an. Ihr erstes Kind stirbt nach der Geburt, die Mutter wird unfruchtbar.

Ein schweres Augenleiden erschwert ihr das Nähen, und ermuntert durch den Bekannten ihrer Nichte, welche sie bei sich aufgenommen hat, beginnt sie die Arbeit an dem autobiographisch geprägten Roman Marie-Claire, welcher 1910 ein großer Erfolg wird und von Elend und Hoffnungslosigkeit kleiner Arbeiter berichtet. Das Folgewerk Das Atelier der Marie-Claire erscheint erst 1920.

Sie sah sich weiterhin als Schneiderin und wehrte öffentliche Ehren und Auszeichnungen ab. Sie unterstützte mit den Einnahmen durch ihre Werke frühere Kolleginnen und nahm auch die drei verwaisten Söhne ihrer Nicht bei sich auf.[2]

Werke

  • Marie-Claire (1910). Marie-Claire, Deutsche übertr. von Olga Wohlbrück, Berlin, Bong, 1910, mit e. Vorw. von Octave Mirbeau.
  • L’Atelier de Marie-Claire (1920). Atelier der Marie-Claire, Übertr. v. Maria Arnold, Zurich, Rascher, 1938; Das Atelier der Marie-Claire, Berlin, Aufbau-Taschenbuch-Verlag, 1992.
  • De la ville au moulin (1926).
  • Douce Lumière (1937).

Literatur

  • Bernard Garreau, Marguerite Audoux, la couturière des lettres, Tallandier, 1991.
  • Bernard Garreau, La Famille de Marguerite Audoux, Septentrion, 1998.

Einzelnachweise

  1. Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 1, Seite 100
  2. Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte, Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 34
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