Margaret O’Brien
Margaret O’Brien (* 15. Januar 1937 in San Diego, Kalifornien, als Angela Maxine O’Brien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. In den 1940er-Jahren war sie einer der führenden Kinderstars in Hollywood und wurde mit dem Juvenile Award ausgezeichnet.
Leben und Karriere
Erfolge als Kinderstar
Angela O’Brien wurde in San Diego als Tochter einer Familie mit irischen und spanischen Wurzeln geboren. Von ihrer ambitionierten Mutter, einer Tänzerin, wurde sie schon mit drei Jahren für Werbeaufnahmen vermarktet. Sie gab 1941 ihr Filmdebüt in dem Musicalfilm Babes on Broadway an der Seite von Judy Garland und Mickey Rooney. Mit ihrer kleinen Nebenrolle in diesem Film erregte O’Brien die Aufmerksamkeit von MGM-Studiochef Louis B. Mayer. Er war beeindruckt von O’Briens darstellerischen Fähigkeiten und nahm sie unter Vertrag. Es dauerte fast ein Jahr, bis das Studio endlich ein Vehikel gefunden hatte, um O’Brien als Star zu präsentieren. Schließlich gab man ihr die Rolle einer englischen Waisen, die ihre Eltern während des Krieges verliert und neue Eltern findet. Journey for Margaret unter der Regie von W. S. Van Dyke war ein kommerzieller Erfolg und die fünfjährige O’Brien wurde der populärste Kinderstar seit Shirley Temple. Zuvor Angela heißend, änderte man O’Briens Vornamen in Margaret um, den Namen ihrer Filmfigur in Journey for Margaret.
Nach einer Nebenrolle in der Literaturverfilmung Jane Eyre mit Joan Fontaine und Orson Welles erhielt O’Brien eine ihrer bekanntesten Rollen: Als kleine Schwester von Judy Garland in Meet Me in St. Louis von Vincente Minnelli. Durch ihre Hauptrolle in Meet Me in St. Louis stieg sie zu den zehn kassenträchtigsten Filmstars in Hollywood auf. 1944 gewann sie einen Juvenile Award, einen (mittlerweile abgeschafften) Spezialpreis für besonders herausragende Kinderdarsteller, der mit dem Oscar gleichzusetzen ist. Bekannt war O’Brien insbesondere für ihre überzeugenden „Heul“-Szenen. Anschließend spielte sie unter anderem in der Fantasykomödie Das Gespenst von Canterville (1944) neben Charles Laughton, im Filmdrama Frühling des Lebens (1945) mit Edward G. Robinson in der Rolle ihres Vaters, sowie im Musical-Drama Tanz ohne Ende (1947) neben Cyd Charisse. Der große Flop ihres aufwendigen Filmes Der geheime Garten im Jahre 1949 bedeutete das Ende O’Briens Karriere als Kinderstar, zumal bei ihr die Pubertät einsetzte. Wie bei den meisten Kinderstars beendete das Erwachsenenalter den Starruhm von O’Brien.
Weiteres Leben
Im Jahre 1951 beendete O’Brien ihre Hollywood-Karriere als Kinderstar nach dem Film Her First Romance. In den 1950er-Jahren spielte sie regelmäßig im Fernsehen, einem damals noch neuen Medium. Spätere Versuche, als Erwachsene ein Comeback im Film zu starten, scheiterten allesamt – etwa mit einer größeren Rolle in George Cukors Western Heller in Pink Tights von 1960. Ihre späteren Filmrollen bis heute beschränken sich hauptsächlich auf Independentfilme oder B-Movies. Lange Zeit trat sie auch als Schauspielerin in Tourneetheatern auf.
Von 1959 bis 1968 war sie mit Harold Allen Jr. verheiratet, die Ehe wurde geschieden. In zweiter Ehe ist sie seit 1974 mit Roy Thorsen verheiratet. Mit Thorsen hat sie eine Tochter.
Auszeichnungen
- 1945: Juvenile Award als „herausragende Kinderdarstellerin von 1944“ auf der Oscarverleihung
- 1960: Zwei Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame für Film und Fernsehen
- 1990: Young Artist Award für ihr Werk als ehemaliger Kinderstar
Filmografie (Auswahl)
- 1941: Babes on Broadway
- 1942: Journey for Margaret
- 1943: Nacht der tausend Sterne (Thousands Cheer)
- 1943: Dr. Gillespie’s Criminal Case
- 1943: Madame Curie
- 1943: Der kleine Engel (Lost Angel)
- 1943: Die Waise von Lowood (Jane Eyre)
- 1943: Thousands Cheer
- 1944: Das Gespenst von Canterville (The Canterville Ghost)
- 1944: Meet Me in St. Louis
- 1944: Musik für Millionen (Music for Millions)
- 1945: Frühling des Lebens (Our Vines Have Tender Grapes)
- 1946: Eine Falle für den Banditen (Bad Bascomb)
- 1946: Three Wise Fools
- 1947: Tanz ohne Ende (The Unfinished Dance)
- 1948: Engel der zehnten Straße (Tenth Avenue Angel)
- 1948: Big City
- 1949: Kleine tapfere Jo (Little Women)
- 1949: Der geheime Garten (The Secret Garden)
- 1951: Her First Romance
- 1956: Glory
- 1959: Tausend Meilen Staub (Rawhide; Fernsehserie, Folge Die Steppenhexe)
- 1960: Die Dame und der Killer (Heller in Pink Tights)
- 1963: Perry Mason (Fernsehserie, Folge The Case of the Shoplifter's Shoe)
- 1968: Der Chef (Ironside; Fernsehserie, Doppelfolge Split Second to an Epitaph)
- 1972: Dr. med. Marcus Welby (Fernsehserie, Folge Dinner of Herbs)
- 1977: Testimony of Two Men (Fernseh-Miniserie, drei Folgen)
- 1981: Amy – Die Stunde der Wahrheit (Amy)
- 1983: Hotel (Fernsehserie, Folge The Offer)
- 1991: Mord ist ihr Hobby (Murder, She Wrote; Fernsehserie, Folge Who Killed J.B. Fletcher?)
- 1996: Sunset After Dark
- 2002: Dead Season
- 2009: Dead in Love
- 2017: Dr. Jekyll and Mr. Hyde
- 2017: Halloween Pussy Trap Kill Kill
- 2018: This Is Our Christmas
Weblinks
- Margaret O’Brien in der Internet Movie Database (englisch)
- Interview mit Margaret O’Brien von Turner Classic Movies bei YouTube