Margaret Livingston
Margaret Livingston (* 25. November 1895 als Marguerite[1] Livingston in Salt Lake City, Utah; † 13. Dezember 1984 in Warrington, Pennsylvania) war eine US-amerikanische Filmschauspielerin.
Leben
Margaret Livingston kam in Salt Lake City als Tochter des schottischen Einwanderers John Livingston und dessen aus Stockholm stammender Ehefrau Eda zur Welt. Anders als andere Darstellerinnen ihrer Zeit, hatte sie vor ihrem Filmdebüt keinerlei Bühnenerfahrung gesammelt. In The Chain Invisible (1916) erschien die Schauspielerin, die anfangs noch unter ihrem Geburtsnamen Marguerite Livingston auftrat, erstmals auf der Leinwand. Sie wurde in den 1920er Jahren zu einer gefragten Darstellerin und war bis zum Ende der Stummfilmära in fast 50 Filmen zu sehen. Doch nur selten wurden der zierlichen, knapp 1,60 m großen Aktrice mit den kastanienbraunen Haaren und den dunklen Augen wie etwa in The Social Buccaneer (1923) Hauptrollen übertragen. Mehrfach spielte sie Verführerinnen europäischer Herkunft und wurde in His private Life (1928) und Innocents of Paris (1929) als Französin eingesetzt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Stummfilmstars gelang ihr der Übergang zum Tonfilm mühelos. In Die Stimme aus dem Jenseits lieh sie Louise Brooks ihre Stimme, da sich diese geweigert hatte, an der Nachvertonung des ursprünglich stumm hergestellten Filmes mitzuwirken. Für die Tonfassung mussten einige Szenen neu gedreht werden, bei denen Livingston auch als Double für Brooks fungierte. Allerdings war sie hier nur von hinten oder von der Seite zu sehen. Margaret Livingston wirkte anschließend noch in etwa 20 Tonfilmproduktionen mit, ehe sie sich endgültig ins Privatleben zurückzog. 1934 drehte sie ihren letzten Spielfilm mit dem Titel The Social Register.
Da Livingston nur selten mit namhaften Regisseuren zusammenarbeitete, sind ihre Filme heute weitgehend vergessen. In Erinnerung blieb jedoch der eiskalte Vamp, den sie 1927 in Friedrich Wilhelm Murnaus Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen verkörperte.
Margaret Livingston war seit 1931 mit dem Jazzmusiker Paul Whiteman (1890–1967) verheiratet. Da sie keine Kinder bekommen konnte, adoptierte das Paar einen Jungen und drei Mädchen.[2] 1933 veröffentlichte Livingston zusammen mit Co-Autorin Isabel Leighton das Buch Whiteman´s Burden, in dem sie beschreibt, wie es ihrem Mann gelang, 100 Pfund abzunehmen. Ihre Schwester Ivy (1894–1986) war ebenfalls als Schauspielerin tätig.
Filmografie
- 1916: The Chain Invisible
- 1917: Alimony (unter dem Namen "Marguerite Livingston")
- 1918: Within the Cup (ungenannt)
- 1919: The Busher
- 1919: All Wrong (als "Marguerite Livingston")
- 1920: Haunting Shadows – (noch als Marguerite Livingston)
- 1920: What’s Your Husband Doing?
- 1920: Water, Water Everywhere
- 1920: Hairpins
- 1920: The Brute Master
- 1920: The Parish Priest
- 1921: Lying Lips (auch: The Magic Life)
- 1921: The Home Stretch
- 1921: Colorado Pluck
- 1921: Passing Through (auch: Passin' Thru)
- 1921: Eden and Return
- 1923: The Social Buccaneer
- 1923: Divorce
- 1924: Love’s Whirlpool
- 1924: Wandering Husbands (alternativ: Love and Lies)
- 1924: Her Marriage Vow
- 1924: Butterfly
- 1924: The Chorus Lady
- 1925: Der elektrische Stuhl (Capital Punishment)
- 1925: Up the Ladder
- 1925: I'll Show You the Town
- 1925: Greater Than a Crown
- 1925: The Wheel
- 1925: Havoc
- 1925: After Marriage
- 1925: The Best People
- 1925: When the Door Opened
- 1925: Wages for Wives
- 1926: The Yankee Señor
- 1926: Hell’s 400
- 1926: A Trip to Chinatown
- 1926: Bis zur Entscheidung (The Blue Eagle)
- 1926: Womanpower – Dot
- 1926: Breed of the Sea
- 1927: Slaves of Beauty
- 1927: Secret Studio
- 1927: Lightning
- 1927: Married Alive
- 1927: The Girl from Gay Paree
- 1927: Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen (Sunrise – A song of two humans)
- 1927: Was eine schöne Frau begehrt (The American Beauty)
- 1927: Streets of Shanghai
- 1928: A Woman’s Way
- 1928: Mad Hour
- 1928: The Scarlet Dove
- 1928: Der Prozeß contra X (Wheel of Chance)
- 1928: The Way of the Strong
- 1928: Say It with Sables (In Großbritannien: The Reckoning)
- 1928: Through the Breakers
- 1928: Beware of Bachelors
- 1928: His Private Life
- 1928: The Apache
- 1929: Die letzte Warnung (The Last Warning)
- 1929: Bellamy Trial
- 1929: The Girl Who Wouldn't Wait
- 1929: Die Stimme aus dem Jenseits (The Canary Murder Case; Synchronisation für Louise Brooks)
- 1929: The Charlatan
- 1929: The Office Scandal
- 1929: Acquitted
- 1929: Der Straßensänger (Innocents of Paris)
- 1929: Tonight at Twelve
- 1929: Two O'Clock in the Morning (In Großbritannien: The Hour of Fear)
- 1929: Seven Keys to Baldpate
- 1930: Murder on the Roof
- 1930: For the Love o’ Lil
- 1930: What a Widow!
- 1930: Big Money (auch: Easy Money)
- 1931: The Lady Refuses
- 1931: Kiki
- 1931: God’s Gift to Women
- 1931: Leichtes Geld (Smart Money)
- 1931: Broadminded
- 1932: Call Her Savage
- 1934: The Social Register
Veröffentlichungen
- Margaret Livingston Whiteman und Isabel Leighton: Whiteman´s Burden. New York 1933
Weblinks
- Margaret Livingston bei www.cyranos.ch
- Margaret Livingston in der Internet Movie Database (englisch)
- M. Livingston bei silentladies
- Seite mit zahlreichen Fotos von M. Livingston
- Szene aus Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen mit M. Livingston
- Werbung für Frankfurter Würstchen mit Margaret Livingston alias "Mrs. Paul Whiteman" (1941)
- Zeitungsartikel über M. Livingstons Tod
- Margaret Livingston in der Datenbank von Find a Grave (englisch)
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Vgl. die Schreibweise ihres Vornamens bei findagrave.com
- Siehe: Don Rayno: Paul Whiteman: Pioneer in American Music, 1930-1967. Seite 351