Mareos
Mareos (oder Mareinos) war ein antiker Maler, der von seiner Signatur im Mithräum von Dura Europos bekannt ist. Die dortigen Malereien werden in die Mitte des dritten Jahrhunderts n. Chr. datiert. Die kurze Inschrift lautet: Zum Heil von Mareos, den Maler (Νάμα Μαρέῳ ζωγράφῳ).[1] Die Malereien im Mithräum sind relativ gut erhalten, werden aber von den meisten modernen Autoren als qualitativ nicht sonderlich hochstehend beschrieben. Er mag ein lokaler Künstler gewesen sein, der nur begrenzte Fähigkeiten hatte. Bei einem auswärtigen Maler würde man eine bessere Qualität der Arbeiten erwarten. Mareos wird in der kurzen Inschrift gesegnet, wobei das Wort nama benutzt wird. Dieses Wort ist persischen Ursprungs und wird häufig im Mithraskult als besonders feierliche Segensformel im Sinne von „zum Heil...“ genutzt.[2] Mareos war also mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Anhänger dieses Gottes.[3]
Einzelnachweise
- H. F. Pearson, M. I. Rostovtzeff: The Pictures of the Late Mithraeum (Inscr. No. 853). In: M. I. Rostovtzeff, F. E. Brown, C. B. Welles: The excavations at Dura-Europos: Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933–1934 and 1934–1935. Yale University Press, New Haven/London/Prag 1939, S. 104.
- Manfred Clauss: Die sieben Grade des Mithras-Kultes. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 82, 1990, S. 183–194, hier: S. 183 mit Anmerkung 2 (PDF); Manfred Clauss: Mithras. Kult und Mysterium. Philipp von Zabern Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3805345811, S. 116. 140.
- Tommaso Gnoli: The Mithraeum of Dura-Europos. New Perspectives. In: Ted Kaizer (Hrsg.): Religion, Society and Culture at Dura-Europos (= Yale Classical Studies. Band 38). Cambridge University Press, Cambridge 2016, ISBN 978-1-107-12379-3, S. 149.