Marcus Ulpius Celerinus
Marcus Ulpius Celerinus war ein im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. lebender Angehöriger der römischen Armee. Er ist durch zwei Inschriften belegt, die in Brigetio gefunden wurden.
Weihinschrift
Durch eine Weihinschrift[1] auf einem Altar ist belegt, dass Celerinus salariarius in der Legio I Adiutrix pia fidelis Antoniniana war, die ihr Hauptlager in Brigetio in der Provinz Pannonia superior hatte.[2] Er errichtete den Altar für den Iuppiter Optimus Maximus.
Die Inschrift wird bei der EDCS und bei der EDH auf 211/222 datiert. András Szabó und Dan Deac datieren sie auf 212/217.
Inschrift auf Sarkophag
Durch eine Inschrift[3] auf einem Sarkophag ist belegt, dass Celerinus nicht nur salariarius in der Legio I Adiutrix pia fidelis war, sondern auch als interprex Dacorum tätig war. Er ließ den Sarkophag für seinen Sohn Marcus Ulpius Romanus errichten, der im Alter von 35 Jahren starb. Romanus hatte als Soldat in der Prätorianergarde und als primoscrinius der Gardepräfekten gedient.[2]
Die Inschrift wird bei der EDCS und bei der EDH auf 201/250 datiert; András Szabó datiert sie ebenfalls in die 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts. Dan Deac datiert sie dagegen in die späte Regierungszeit von Septimius Severus (193–211).
Interprex Dacorum
Celerinus bezeichnet sich in der Inschrift auf dem Sarkophag als interprex Dacorum (lateinisch interpres: Vermittler, Unterhändler, Übersetzer, Dolmetscher). Es gibt unter Historikern unterschiedliche Ansichten darüber, warum die Legio I Adiutrix im 3. Jhd. einen interprex Dacorum benötigte. Möglicherweise begleitete er Armeeangehörige in Friedenszeiten bei Verhandlungen mit Dakern an den Grenzen;[2] oder seine Kenntnisse wurden im Zusammenhang mit einem Feldzug des Maximinus Thrax (235–238) gegen Sarmaten und Daker benötigt.[4]
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Dan Deac: Negotiating with the Dacians. The Case of M. Ulpius Celerinus, interpres dacorum, In: Ephemeris Napocensis, Bd. XXIII, 2013, S. 313–321 (Online).