Mansur Çalar
Mansur Çalar (* 24. Februar 1986 in Batman) ist ein ehemaliger türkischer Fußballspieler. Der defensive Mittelfeldspieler spielte die meiste Zeit seiner Karriere bei Amed SK und war später Kapitän seiner Mannschaft. Nach einem Eklat während einer Ligapartie, bei dem er mehrere Gegenspieler mit einer Rasierklinge tätlich angriff, wurde er vom türkischen Fußballverband lebenslang gesperrt und darf fortan keine Fußballspiele mehr in der Türkei bestreiten.
Mansur Çalar | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 24. Februar 1986 | |
Geburtsort | Batman, Türkei | |
Position | Defensives Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
2000–2002 | Batman Fatihspor | |
2002–2003 | 72 Batmanspor | |
2003–2005 | Diyarbakırspor | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2005–2009 | Amed SK | 51 | (6)
2009–2010 | Eyüpspor | 9 | (0)
2010–2012 | Amed SK | 62 (10) |
2012–2013 | Menemen Belediyespor | 29 | (4)
2013–2014 | Trabzon Akçaabat FK | 27 | (6)
2014–2019 | Amed SK | 130 (13) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 7. März 2019 |
Karriere
Çalar spielte in seiner Jugend bei Batman Fatihspor und 72 Batmanspor, 2005 unterschrieb er bei Amed SK, der damals noch Diyarbakır BB Diskispor hieß, seinen ersten Profivertrag und kam zu 23 Einsätzen in der Saison 2007/08 der dritten Liga. Er konnte sich auf Anhieb etablieren und kam bis 2009 zu insgesamt 51 Partien, bevor er nach Istanbul zu Eyüpspor wechselte. Nach nur neun Spielen kehrte er zu Amed SK zurück und bestritt weitere 62 Ligaspiele, bei denen er 10 Tore erzielte. Nach kurzen Spielzeiten bei Menemen Belediyespor und Trabzon Akçaabat FK kehrte er 2014 ein zweites Mal zu Amed SK zurück und zählte hier zu den festen Größen, er kam zu über 100 Ligaeinsätzen und wurde Kapitän.
Eklat und Ausschluss
Am 24. Spieltag der Drittliga-Saison 2018/19 kam es bei einem Spiel gegen Sakaryaspor zum Eklat, als nach dem Spiel durch Videoausschnitte belegt werden konnte, dass Çalar eine Rasierklinge ins Spielfeld geschmuggelt hatte und diese auch bei vier Gegenspielern einsetzte und letzteren Schnittwunden zufügte. Das Disziplinarkomitee des türkischen Fußballverbandes bestrafte Çalar aufgrund dieser außerordentlich groben Unsportlichkeit mit einer vierjährigen Sperre. Da nach den Regeln des türkischen Fußballverbandes ein Ausschluss von mehr als drei Jahren automatisch zu einer lebenslangen Sperre führt, darf Çalar zumindest in der Türkei in keinem Spiel mehr sowohl für professionelle als auch für Amateurvereine auflaufen. Außerdem wurde er mit einer Geldstrafe von 25.000 türkischer Lira (umgerechnet circa 4.000 Euro) belegt.[1] Çalar selbst bestreitet die Vorwürfe und ist der Meinung, dass er keine Rasierklinge oder sonstige Gegenstände benutzt habe, dies sei auch auf den Videos nicht zu erkennen. Er sei seit mehr als 15 Jahren Fußballprofi und würde sich solche Entgleisungen nicht erlauben.
Amed SK stellte sich hinter Çalar und behauptete auf einer Pressekonferenz, dass Çalar und Amed SK Opfer eines Komplotts seien. Die Spieler von Sakaryaspor seien von Beginn des Spiels an darauf programmiert gewesen, die Spieler von Amed SK zu provozieren. Als Beweis zeigte der Präsident von Amed SK Ali Karakaş ein Foto, auf dem der Profi Dilaver Güçlü zu sehen ist, wie er während des Abspielens der türkischen Nationalhymne seine Hände zu einem Wolfsgruß, ein Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Bewegung der Grauen Wölfe, formt. Falls Çalar eine Rasierklinge verwendet hätte, hätten die Spieler der Ansicht von Karakaş nach sich vor Schmerzen auf dem Boden wälzen oder zumindest bluten müssen, beides sei auf den Videos jedoch nicht zu sehen. Die aus seiner Sicht vermeintlichen Opfer hätten sich die Schnittwunden selbst zugefügt.[2]
Weblinks
- Mansur Çalar in der Datenbank von transfermarkt.de
- Mansur Çalar in der Datenbank von mackolik.com (türkisch)
Einzelnachweise
- Türkei: Lebenslange Sperre für Drittligaprofi Mansur Calar nach Rasierklingen-Attacke auf www.goal.com
- Futbolcuları Jiletlediği İddia Edilen Amedspor Kaptanı, İfade Verdi auf haberler.com