Manny Charlton
Manny Charlton (* 25. Juli 1941 in La Línea de la Concepción, Spanien; eigentlich Manuel Charlton) geboren, ist Gründungsmitglied und ehemaliger Gitarrist der schottischen Hard-Rock-Band Nazareth von 1968 bis 1990. Heute ist er gelegentlich als Produzent neuer Bands tätig.
Charlton und Nazareth
Bevor er sich Nazareth aus Dunfermline, damals „The Shadettes“, anschloss, spielte Charlton in einigen Bands wie „Mark 5“ und „Red Hawks“. 1968 änderte diese Band ihren Namen in Nazareth um und wurde Charltons musikalisches Zuhause für die nächsten zwei Jahrzehnte. Charlton trieb die Karriere von Nazareth maßgeblich an und zeichnet für die größten Erfolge der Band in jeder Hinsicht verantwortlich. Sein markantes Gitarrenspiel ergänzte sich perfekt mit der rauen und aggressiven Reibeisenstimme von Dan McCafferty. Gerade auf den frühen Alben von Nazareth tat er sich als einer der begabtesten Slide-Gitarristen hervor, davon profitierten in erster Linie die ersten Hits "Bad Bad Boy" und "Broken Down Angel" von der in erster Linie in Europa erfolgreichen LP Razamanaz aus dem Jahr 1973. Charlton war lange Zeit Produzent von Nazareth, nachdem man getrennte Wege vom langjährigen Produzenten Roger Glover ging. Hair of the Dog war 1975 Charltons erste Produktionsarbeit und im selben Jahr dann schließlich auch Dan McCaffertys erstes selbstbetiteltes Solo-Album.
Trennung von Nazareth und Solopfade
Nachdem er Nazareth 1990 verlassen hatte, spielte Charlton einige Solo-Gigs in der schottischen Nightclub-Szene. Nebenbei produzierte er die eine oder andere neue Band, z. B. auch Jingo de Lunch. 1997 veröffentlichte er sein erstes Solo-Album Drool auf dem Label Red Steel. Im Jahr darauf zog er nach Texas und gründete die Manny Charlton Band, kurz MCB. Es erschienen Alben wie Stonkin und Klone This. Danach fokussierte Charlton sich wieder auf reine Solo-Pläne und brachte 2004 unter seinem Namen Say The Word auf dem schottischen Label River Records heraus. Der Nachfolger Sharp war 2005 in erster Linie ein Album mit Coverversionen nach Art der Dan McCafferty-Soloscheibe von 1975. Unter anderem waren Tim Hardins Hang On To A Dream und Bob Dylans Shelter From The Storm vertreten. Im selben Jahr folgte Sharp Re-Loaded. Im Frühjahr 2006 schloss Manny Charlton sich der schwedischen Rockband From Behind an, bei der auch Nicky Moore, ehemaliger Sänger von Samson, aktiv war. Das From Behind-Debüt nannte sich Game over. 2007 jedoch trennte Charlton sich auch schon wieder von From Behind und brachte dafür ein weiteres Solo-Album, Americana Deluxe heraus, welches ein Cover Fleetwood Mac, und zwar Tusk, enthielt.
Ende 2007 gründete Charlton mit drei amerikanischen Musikern die Band Nazareth with Manny Charlton, die aber überhaupt nichts mit seiner früheren Band Nazareth zu tun hat. Diese hat sich ihren Namen nunmehr rechtlich schützen lassen und geht mit ihren Rechtsanwälten gegen Manny Charlton und den Missbrauch ihres Namens vor.
Doom/Blood on the Walls
1995 schickte Charlton ein Tonband an id Software, den Schöpfern des berühmten Video Games Doom. Es beinhaltete einen noch unbetitelten Song zur Verwendung in dem Spiel, dem John Romero den Namen „Blood on the Walls“ gab und später als Download auf seiner Website zur Verfügung stellte. Charlton versah seine Sendung mit den Worten „For all the guys and gals at I.D. (sic) who came up with the coolest game this side of hell, kick some demon butt to this!!“