Manfred Schaefer (Fußballspieler)
Manfred Schaefer (auch: Manfred Schäfer; * 12. Februar 1943 in Pillau in Ostpreußen) ist ein ehemaliger deutsch-australischer Fußballspieler und -trainer. 1974 nahm der kantige Verteidiger an der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland teil.
Der gebürtige Deutsche, nach der Flucht aus Ostpreußen mit zwei Geschwistern aufgewachsen in Quelkhorn[1][2], wanderte 1957 mit seiner Familie nach Australien aus. Legendär war sein seit etwa Mitte der 1980er Jahre nicht mehr existenter Hauptberuf eines Milchmanns, der allmorgendlich Haushalte in den Vororten mit frischer Milch belieferte und dabei enorme Strecken zurücklegte[3] – worauf wiederum seine stets exzellente Fitness zurückgeführt wurde.
Seine Fußballkarriere begann 1960 bei Blacktown im Nordwesten von Sydney, für den er bis 1963 in der zweiten Division der Staatsliga von Neusüdwales spielte. Danach trat er bis 1975 für den Erstligisten St. George-Budapest aus dem Süden der Stadt an. Dort spielte er an der Seite weiterer großer australischer Stars jener Ära wie Attila Abonyi und Johnny Warren. Er wurde mit dem Verein 1967, 1971, 1974 und 1975, vier Mal Meister von Neusüdwales, was in Ermangelung eines nationalen Meisterschaftswettbewerbes das höchste erreichbare Ziel war. Den letzten Titel gewann er dabei als Spielertrainer. 1967, 1972 und 1975 gewann er den als Ampol Cup firmierenden Staatspokal, sowie 1964 und 1972 den Federation Cup des Staates.
Seine erste Berufung in die australische Fußballnationalmannschaft erhielt Schaefer 1967. Insgesamt spielte Manfred Schäfer 73-mal, darunter 49 Länderspiele, im Dress des australischen Nationalteams und schoss dabei ein Tor. Seine letzten drei internationalen Spiele absolvierte Schäfer bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland, wo er auf die Teams von Chile, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland traf. Der Beendigung der internationalen Karriere folgte ein Jahr später das Ende auf nationaler Ebene.
Seither war Schaefer in Australien als Fußballtrainer tätig. Von 1975 bis 1977 trainierte er St. George-Budapest, zwischen 1982 und 1986 wurde er mit Sydney Olympic zweimal australischer Vizemeister. 1989 trainierte er Brunswick United in der Staatsliga von Victoria, 1989 bis 1991 und 1995 APIA Leichhardt Tigers und von 1992 bis 1994 Sydney United. In der Saison 1995 bis 1997 war er bei Marconi Fairfield und führte den Verein dabei 1996 in das Grand Final der australischen Meisterschaft, unterlag dort aber dem Melbourne Knights FC mit 1:2. 1998/99 trainierte er Adelaide Sharks und von 2002 bis 2004 war er Assistenztrainer bei Parramatta Power.
1999 wurde er in die FFA Hall of Fame aufgenommen. Seine Tochter Kim Schaefer, Polizistin in Neusüdwales und später bei der Australian Federal Police, war Torhüterin im Frauenfußball und spielte 1989 und 1991 auch zweimal in der Nationalmannschaft, wenngleich nicht in offiziellen Länderspielen. Der Sohn Peter ging als er 23 Jahre alt war nach Düsseldorf zum Arbeiten.
Weblinks
- Manfred Schaefer in der Datenbank der FIFA (englisch)
- Manfred Schaefer auf der Website 'Australian Player Database'
Einzelnachweise
- Australischer Nationalspieler Manfred Schaefer im "Heimatdorf". Rotenburger Rundschau. 29. August 2001. Abgerufen am 24. Juli 2015.
- Maik Gizinski: Unsere Geschichte - Als die WM in den Norden kam, Erstausstrahlung: 11. Juni 2014 NDR, verfügbar via Youtube
- Australiens Amateurtruppe 1974: Schlosser, Maler und ein Milchmann. Der Spiegel. 10. Juni 2010. Abgerufen am 24. Juli 2015.