Magnus von Dänemark
Magnus von Dänemark (* 14. August 1540; † 18. März 1583 auf Burg Pilten in Pilten) war Prinz von Dänemark und Norwegen, Prinz und Titularherzog von Schleswig und Holstein, Bischof von Ösel-Wiek (1560–1572), Kurland (1560–1583) und Reval (1560–1583), sowie designierter König von Livland von 1570 bis 1577.
Biografie
Magnus war der dritte Sohn von König Christian III. von Dänemark und Dorothea von Sachsen-Lauenburg und Bruder von König Friedrich II. von Dänemark.
Johann von Behr wurde mit der Verwaltung der Güter von Magnus beauftragt.
Am 12. April 1573 heiratete Magnus Marie von Stariza (ca. 1560–1610), Tochter des Fürsten Wladimir von Stariza und Nichte Zar Iwan IV. in Nowgorod. Sie hatten eine einzige Tochter Eudoxia (1581–1588).
Magnus starb in Armut, da er die ganze Mitgift der Nichte des Zaren an seine Freunde und ernannte Töchter verschenkte. Er führte ein wildes Leben und hinterließ seine Frau und die Tochter in der größten Not.
König von Livland
In der Zeit des Livländischen Krieges, 1570, ernannte der russische Zar Iwan der Schreckliche Herzog Magnus von Holstein zum König von Livland. Einem Land, das aus Bruchteilen des Besitzes des zerschlagenen livländischen Ordens zum Schutz der Grenzen Russlands und zur Eroberung neuer Ländereien von Zar Iwan IV. errichtet wurde.
König Magnus bekam ein 25.000 Mann starkes Heer, um für den Zaren Ländereien erobern zu können. Iwan war besonders an Reval interessiert, das zu der Zeit zu Schweden gehörte. Die Burg von Põltsamaa wurde zur Residenz von König Magnus. Sein Kriegslager befand sich auf einem nahen Hügel. Dieser trägt bis heute den Namen Kuningamägi (Königsberg).
Da Magnus ein doppeltes Spiel mit dem König von Polen Stephan Báthory führte und Reval nicht erobern konnte, wurde Iwan der Schreckliche wütend und schickte sein Heer nach Estland, um das Königreich zu vernichten. Magnus und seine Frau Fürstin Maria Wladimirowna Staritskaja flüchteten mit einem Kahn nach Riga zu den Polen.
Vorfahren
König Christian I. (1426–1481) | |||||||||||||
König Friedrich I. (1471–1533) | |||||||||||||
Dorothea von Brandenburg-Kulmbach (1430–1495) | |||||||||||||
König Christian III. (1503–1559) | |||||||||||||
Johann Cicero Kurfürst von Brandenburg (1455–1499) | |||||||||||||
Anna von Brandenburg (1487–1514) | |||||||||||||
Margarete von Sachsen (1449–1501) | |||||||||||||
Magnus von Dänemark | |||||||||||||
Johann IV. von Sachsen-Lauenburg (1439–1507) | |||||||||||||
Magnus I. von Sachsen-Lauenburg (1470–1543) | |||||||||||||
Dorothea von Brandenburg (1446–1519) | |||||||||||||
Dorothea von Sachsen-Lauenburg (1511–1571) | |||||||||||||
Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1463–1514) | |||||||||||||
Katharina von Braunschweig-Wolfenbüttel (1488–1563) | |||||||||||||
Katharina von Pommern (gest. 1526) | |||||||||||||
Literatur
- Karl Heinrich von Busse: Herzog Magnus, König von Livland. Ein fürstliches Lebensbild aus dem 16. Jahrhundert. Leipzig 1871 (Digitalisat).
- Richard Hausmann: Magnus, Herzog von Holstein, Bischof von Oesel und Kurland, Administrator des Stifts Reval, König von Livland. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 66–68.
- Bernhard Stasiewski: Magnus, Herzog von Schleswig-Holstein. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 665 f. (Digitalisat).
- Ursula Renner: Herzog Magnus von Holstein als Vasall des Zaren Ivan Grozny in: Norbert Angermann (Hrsg.): Deutschland - Livland - Russland. Ihre Beziehungen vom 15. bis 17. Jahrhundert, Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1988 ISBN 3-922296-35-1
- Eckhard Hübner: Zwischen allen Fronten. Magnus von Holstein als König von Livland. In: Eckhard Hübner u. a. (Hrsg.): Zwischen Christianisierung und Europäisierung. Beiträge zur Geschichte Osteuropas in Mittelalter und früher Neuzeit ; Festschrift für Peter Nitsche zum 65. Geburtstag (= Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa, Bd. 51). Steiner, Stuttgart 1998, S. 313–334, ISBN 3-515-07266-7.
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Moritz von Wrangel | Bischof von Reval 1560–1583 | säkularisiert |
Johann von Münchhausen | Bischof von Kurland 1560–1583 | säkularisiert |
Johann von Münchhausen | Bischof von Ösel-Wiek 1560–1572 | säkularisiert |