Magere Flachland-Mähwiesen
Magere Flachland-Mähwiesen, auch FFH-Mähwiesen, sind ein durch die FFH-Richtlinie geschützter Lebensraum.
Beschreibung
Es handelt sich um Wiesen, die extensiv genutzt werden. Sie werden nur ein bis drei Mal jährlich gemäht. Diese Wiesen sind Lebensräume, die sich durch eine besonders hohe Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten auszeichnen. Unter anderem ist das gemeinsame Vorkommen typischer Pflanzenarten charakteristisch. Diese Wiesen sind oft an der Farbenpracht ihres hohen und vielfältigen Blütenreichtums zu erkennen. Mit 30–45 Pflanzenarten je 25 m² weisen sie etwa doppelt so viele Arten wie intensiv genutztes Wirtschaftsgrünland auf. Die Anzahl an Tierarten liegt sogar bis zu zehnfach höher als die Pflanzenartenvielfalt.
In Deutschland (vermutlich sogar EU-weit) weist insbesondere das Land Baden-Württemberg eines der bedeutendsten Vorkommen solcher artenreicher Mähwiesen auf. Typisch für diese Mähwiesen sind z. B. Wiesen-Knautie, Wiesen-Margerite, Wiesen-Bocksbart und Wiesen-Glockenblume.
Aufgrund ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung gehören die Mageren Flachland-Mähwiesen zu den im Anhang I der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie, vom 21. Mai 1992, 92/43/EWG) unter dem EU-Code 6510 geschützten Lebensraumtypen. Die Mageren Flachland-Mähwiesen sind auch ein Kulturgut. Denn sie sind das Produkt jahrzehnte- bis jahrhundertelanger extensiver Nutzung. Sie wurden in der Regel ein bis zwei Mal jährlich als Heuwiese genutzt und können nur erhalten werden, wenn sie weiterhin extensiv bewirtschaftet werden.