Magenhochzug
Magenhochzug (engl. gastric pull-up) bedeutet Interposition beziehungsweise Hochzug des zumeist zu einer schmalen Ersatz-Speiseröhre umgeformten Magens (Magenschlauch). Es handelt sich um ein Verfahren zur Rekonstruktion der Speisepassage nach Entfernung der Speiseröhre (Ösophagektomie), meist beim Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom). In der Kinderchirurgie kommt das Verfahren zur Behandlung des angeborenen Speiseröhrenverschlusses (Ösophagusatresie) oder der nicht vorhandenen Speiseröhre (Ösophagusagenesie) zum Einsatz.
Routen / Wege
Es gibt verschiedene „Routen“ der Rekonstruktion, d. h. verschiedene Wege, wo dieser Schlauchmagen entlanggelegt werden kann. Am häufigsten verwendet wird der retrosternale Weg (hinter dem Sternum = Brustbein) oder der transmediastinale Weg (das heißt im Bereich des ursprünglichen Sitzes der Speiseröhre im Mittelfellraum = Mediastinum).
- Oesophagusresektion mit Magenhochzug nach Fertigstellung der Anastomose intrathorakal
- Zum Hochzug vorbereiteter Magenschlauch
Anschluss
Der Anschluss des hochgezogenen Magens erfolgt entweder im Halsbereich („collare Ösophagogastrostomie“) oder im Mediastinum („thorakale Ösophagogastrostomie“) bei Teilentfernung der unteren Speiseröhre (Ösophagusresektion). Es werden meist maschinelle („Circular Stapler“), aber auch handgenähte Anastomosen angelegt.[1]
Alternative
Eine Alternative zum Magenhochzug ist die Koloninterposition, wenn der Magen durch Voroperation (früherer OP am Magen) nicht für den Magenhochzug zur Verfügung steht.
Einzelnachweise
- B. Adams: Gastroenterologie: das Referenzwerk für Klinik und Praxis. Hrsg.: J. F. Riemann. Band 2. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-141201-0, S. 427 ff.