Ludwigsthal (Neunkirchen)
Ludwigsthal ist ein Stadtteil von Neunkirchen (Saar) und liegt südöstlich der Neunkircher Innenstadt zwischen Wellesweiler und Furpach.
Ludwigsthal Stadt Neunkirchen | ||
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Einwohner: | 1136 (31. Dez. 2018)[1] | |
Postleitzahl: | 66539 | |
Vorwahlen: | 06821, 06826 | |
Lage von Ludwigsthal im Saarland | ||
Lage
Der Ortsteil Ludwigsthal liegt in einem Waldgebiet zwischen den Neunkircher Stadtteilen Furpach, Wellesweiler und Kohlhof. Er ist an die Bundesautobahnen 8 und 6 angebunden. Der ehemals östlich des Ortes fließende Erlenbrunnenbach existiert nicht mehr.
Geschichte
Das Gebiet gehörte in älterer Zeit zur Gemeinde Mittelbexbach und seit 1816 zum Königreich Bayern. Im Mittelbexbacher Distrikt Plantage[2] unmittelbar an der preußisch-bayerischen Grenze siedelte sich 1817 Jakob Neu aus Steinbach an und errichtete ein Steinhaus. Der Name Plantage (im örtlichen Sprachgebrauch stets „die Plantage“) ging 1819 auf die neue Ansiedlung über. Plantage wurde überwiegend von Menschen besiedelt, die in dem nahen Industrieort Neunkirchen Arbeit suchten.[3] 1884 stellten die Bewohner von Plantage einen Antrag, den Namen der Annexe in Ludwigsthal zu ändern. Der Gemeinderat in Mittelbexbach stimmte dem bei, da die Bezeichnung Plantage „sprachlich und sachlich unrichtig“ sei, und so wurde der Ort auf Drängen der 400 Bewohner 1884 als Zeichen der Loyalität zu König Ludwig II. von Bayern in Ludwigsthal umbenannt.[4] Der alte Name ist im Volksmund (Aussprache „Blandaasch“) noch geläufig.[5] 1893 wie auch 1920 gab es Bestrebungen, Ludwigsthal zu einer selbstständigen Gemeinde zu machen, die jedoch nach Abwägung der Vor- und Nachteile aufgegeben wurden, auch die amtliche Schreibung von 1884 (die Ortschronik von 1911 verwendet das modernisierte Ludwigstal) wurde beibehalten. Der Ortsteil blieb bei Bexbach, bis er am 1. Januar 1974 anlässlich der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland zur Stadt Neunkirchen kam.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1880 | 1951 | 1977 | 1988 | 2000 | 2015 |
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Einwohner | 373 | 1.214 | 936 | 1.093 | 1.202 | 1.219 |
Sehenswürdigkeiten / Umgebung
In Ludwigsthal befindet sich ein kleiner Friedhof (0,8 ha), der seit 1876 als Begräbnisplatz genutzt wird. Jährlich finden ca. 8 Beisetzungen statt. Die Einsegnungshalle wurde vor einigen Jahren restauriert.[8] Ein mittlerer Wanderweg von 6,5 km Länge verbindet Ludwigsthal und den benachbarten Neunkircher Ortsteil Kohlhof.[9]
Literatur
- Heinrich Louis: Chronik von Mittelbexbach und Ludwigsthal, Bexbach 1911.
- Bernhard Welter; Otto L. Ruffing: Bexbach. Heimat am Höcherberg, Bexbach 1999, Abschnitt Die Annexe Ludwigsthal, S. 100
Weblinks
- Ludwigsthal auf den Seiten der Kreisstadt Neunkirchen
- Literatur zu Ludwigsthal (Neunkirchen) in der Saarländischen Bibliographie
Einzelnachweise
- Neunkirchen: Bevölkerungsstand 2018, abgerufen am 24. März 2019
- Plantage: wörtlich: 'Anpflanzung von Baumstecklingen'. Wortbedeutung und Etymologie (französisch), (deutsch)
- Adolf Müller: Dank dem "Kini" wurde die Blandaasch zu Ludwigsthal. Saarbrücker Zeitung, 18. Juni 2009, abgerufen am 30. August 2011.
- Gerhard Meiser: So wurde aus der "Plantage" vor 125 Jahren amtlich Ludwigsthal. Saarbrücker Zeitung, 3. August 2009, abgerufen am 30. August 2011.
- Stadtteil Ludwigsthal. Stadt Neunkirchen, abgerufen am 30. August 2011.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 803.
- Katrin Carl, Christian Reuther, Dennis Schuld: Kleine chroNiK. Eine Zeitreise durch die Geschichte Neunkirchens. Kreisstadt Neunkirchen 2019. S. 23–25
- Friedhof Ludwigsthal. Kreisstadt Neunkirchen, abgerufen am 4. September 2011.
- Hirschbergweg Ludwigsthal/Kohlhof. Kreisstadt Neunkirchen, abgerufen am 4. September 2011.