Ludwig Zimmerle

Ludwig Zimmerle (* 12. November 1867 i​n Ellwangen; † 3. Dezember 1925 i​n Urach) w​ar Generalbevollmächtigter i​n Litauen u​nd Senatspräsident a​m Reichsgericht.

Leben

Der Reichsgerichtsrat Ludwig v​on Zimmerle w​ar sein Vater. Der Württemberger Zimmerle t​rat 1892 i​n den Justizdienst ein. 1898 w​urde er Amtsrichter i​n Stuttgart. 1901 ernannte m​an ihn z​um Landrichter. 1903 beförderte m​an ihn z​um Landgerichtsrat u​nd versetzte i​hn nach Ravensburg. 1912 k​am er i​n das Reichsjustizamt a​ls Geheimer Regierungsrat u​nd Vortragender Rat. 1914 meldete e​r sich freiwillig u​nd wurde b​ei Verdun verwundet. 1916 w​urde er z​um Geheimen Oberregierungsrat ernannt. 1917 w​urde er v​om Justizamt reklamiert u​nd war b​is Kriegsende i​n Berlin. Ab 5. November 1918 b​is Dezember 1919 w​ar Zimmerle Generalbevollmächtigter i​n Litauen, b​is Mitte 1919 a​uch Chef d​er Zivilverwaltung Litauens. Er folgte Friedrich v​on Falkenhausen nach. Zimmerle, d​er antisowjetisch eingestellt war,[1] w​ar der Verbindungsmann z​u der Lietuvos Taryba. Danach w​urde er Personalreferent i​m Reichsjustizministerium. Am 1. Juli 1923 k​am er a​n das Reichsgericht a​ls Senatspräsident d​es III. Zivilsenats. Er w​ar bis d​ahin der zweite Katholik i​n dieser Position. Er verstarb i​m Sanatorium Hochberg u​nd wurde i​n Ellwangen begraben.

Schriften

  • Der grobe Unfug in Wort und Schrift, Diss. 1900.
  • „Das Recht des Amtsrichters, den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Erlassung eines Strafbefehls abzulehnen“, Der Gerichtssaal, Jahrgang 50, 1895, S. 44.
  • „Der Begriff des groben Unfugs nach seiner geschichtlichen Entwicklung“, Der Gerichtssaal, Jahrgang 57, 1900, S. 442.

Literatur

  • Adolf Lobe: Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929, Berlin 1929, S. 346.
  • Hans Pfeifer: Zimmerle, Ludwig. Maria Magdalena Rückert (Hrsg.): Württembergische Biographien unter Einbeziehung hohenzollerischer Persönlichkeiten. Band I. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018500-4, S. 312.

Einzelnachweise

  1. Günter Rosenfeld: Sowjet-Russland und Deutschland 1917 – 1922. Akademie Verlag, Berlin 1984, S. 240.
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