Ludmilla Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt
Ludmilla Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt (auch Ludomilla oder Ludämilie) (* 7. April 1640; † 12. März 1672 in Rudolstadt) war eine Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt und deutsche Kirchenlieddichterin.
Leben
Ludmilla Elisabeth war eine Tochter des Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt und dessen Frau Gräfin Emilie von Oldenburg. Ihr Vater starb bereits 1646 und so wurde sie von ihrer Mutter streng evangelisch erzogen.
Angeregt von ihrer Schwägerin Aemilie Juliane, versuchte sich die wissenschaftlich und künstlerisch begabte Ludmilla schon früh auf Schloss Friedensburg in der Dichtung von Kirchenliedern. Wesentlichen Einfluss auf sie hatte auch Ahasverus Fritsch, der spätere Kanzler ihres Bruders Albrecht Anton.
Nach dem Tod der Mutter 1670 lebte Ludmilla mit ihren drei Schwestern in Rudolstadt, der Residenz des Bruders. Ein Jahr später erfolgte Ludmillas Verlobung mit Christian Wilhelm, den nachmaligen Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Doch 1672 starb Ludmilla Elisabeth zusammen mit zwei ihrer Schwestern bei einer Masernepidemie.
Ihre Kirchenlieder wurden bereits 1687 unter dem Titel Die Stimme der Freundin, d. i. Geistliche Lieder, welche aus brünstiger und biß ans Ende beharrter Jesusliebe verfertigt und gebraucht Weiland die Hochgebohrne Gräfin und Fräulein Ludämilia Elisabeth, Gräfin und Fräulein zu Schwartzburg und Hohensteins Christseligen Andenckens in Rudolstadt veröffentlicht. Einige ihrer Lieder, darunter Jesus, Jesus, nichts als Jesus, Schaff in mir, Gott, ein reines Herz und Sorge, Vater, sorge du, waren noch bis ins 20. Jahrhundert in deutschen Gesangbüchern vertreten. Das letztere steht noch in schwedischer Übersetzung im schwedischen Gesangbuch von 1986 (Nr. 554).
Literatur
- Bernhard Anemüller: Ludämilie Elisabeth, Prinzessin von Schwarzburg-Rudolstadt. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 365–367.