Luca D’Andrea
Luca D’Andrea (geboren 1979 in Bozen) ist ein italienischer Schriftsteller und Journalist.
Leben
Luca D’Andrea arbeitet als Lehrer an einer Mittelschule in Bozen. Außerdem ist er als Fernsehjournalist tätig und schreibt Drehbücher für Dokumentarfilme. Unter anderem drehte er 2013 für einen italienischen Privatsender die sechsteilige Fernsehserie Mountain Heroes. Gli Eroi delle Dolomiti[1], eine Dokumentation über den Alltag der Bergretter in den Dolomiten, die ihn auch zu seinem ersten Thriller inspirierte.[2]
Unter dem Namen G. L. D’Andrea hatte er drei Kinderbücher geschrieben, die unter dem Serientitel Wunderkind erschienen.
Der internationale Durchbruch gelang Luca D'Andrea mit La sostanza del male, seinem Debüt für erwachsene Leser. Das Buch handelt von einem Dreifachmord in der Bletterbachschlucht im Südtiroler Aldein der 1980er-Jahre und von einem amerikanischen Filmer, der sich des totgeschwiegenen Verbrechens Jahrzehnte später annimmt: Von der London Book Fair 2016 hieß es unter "Italian Thriller Sparks Flurry of Pre-Fair Deals" vor Erscheinen der italienischen Originalausgabe im Juni des Jahres: "The Substance of Evil by Luca D’Andrea has become one of the hottest international books in the run-up to this week's London Book Fair. At press time, 18 sales had closed on the book, with deals inked in Italy (Einaudi), the Netherlands (Xander), Brazil (Intrinseca), and the U.K. (MacLehose Press)."[3] "Entfesselte Naturgewalten, ein abgelegenes Bergdorf, drei zerhackte Leichen, ein Zugezogener, der nach 30 Jahren unbequeme Fragen stellt, und ein Monster aus einer Zeit, die nur noch in Form von Fossilien präsent ist – eigentlich die perfekten Zutaten für einen Thriller. Und 'Der Tod so kalt' ist tatsächlich eine aufregend erdachte Story. Doch es gibt ein Aber", meinte Katja Sembritzki und kam zum Schluss: "Ein wenig mehr Stringenz hätte dem 480-Seiten-Wälzer vermutlich gutgetan."[4]
D'Andreas zweiter Roman Lissy erhielt 2017 den Premio Giorgio Scerbanenco. Anlässlich des Erscheinens seines dritten Thrillers mit einer Erstauflage von 20.000 Exemplaren hieß es über den Autor, er sei "einer der erfolgreichsten italienischen Schriftsteller".[5]
Werke
- Thriller
- La sostanza del male. Turin: Einaudi, 2016, ISBN 978-88-06-22100-3.
- Der Tod so kalt. Thriller (dt. Übersetzung Verena von Koskull), DVA, München 2017, ISBN 978-3-421-04759-5.[6]
- Lissy. Turin: Einaudi, 2017, ISBN 978-88-06-23639-7.
- Das Böse, es bleibt. Thriller (dt. Übersetzung Susanne Van Volxem und Olaf Roth), DVA, München 2018, ISBN 978-3-421-04806-6.
- Il respiro del sangue. Turin: Einaudi, 2019, ISBN 978-88-06-24155-1.
- Der Wanderer. Thriller (dt. Übersetzung Susanne Van Volxem und Olaf Roth), Penguin Verlag, München 2019, ISBN 978-3-328-60025-1.
- Kinderbücher
- Wunderkind. Una lucida moneta d'argento. Mailand: Mondadori, 2009
- Wunderkind – Die Silbermünze (dt. Übersetzung Barbara Neeb und Katharina Schmidt). Baumhaus Verlag, Köln 2010, ISBN 978-3-833-93594-7.
- Wunderkind. La rosa e i tre chiodi. Mailand: Mondadori, 2010
- Wunderkind – Eine Rose und drei Nägel (dt. Übersetzung Barbara Neeb und Katharina Schmidt). Baumhaus Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-843-20070-7.
- Wunderkind. Il regno che verrà. Mailand: Mondadori, 2012
Weblinks
- Literatur von und über Luca D'Andrea im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Luca D'Andrea in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Luca D'Andrea in der Internet Movie Database (englisch)
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Luca D’Andrea bei perlentaucher.de
- Luca D'Andrea, Interview (PR) bei Random House, 2018
- Claudia Morgoglione: Luca D'Andrea: "Altro che idillio, la montagna è dark", in: La Repubblica, 24. Oktober 2017
Einzelnachweise
- Mountain Heroes - Gli eroi delle Dolomiti. Abgerufen am 25. Oktober 2021 (italienisch).
- dpa: Dolomiten-Krimi: "Der Tod so kalt". (abendblatt.de [abgerufen am 2. November 2018]).
- Francis Hoch: International Hot Book Properties, Week of April 11, 2016. In: Publishers Weekly. 12. April 2016, abgerufen am 25. Oktober 2021 (englisch).
- Katja Sembritzki: Blutbad am Bletterbach: Die Bestie will nicht schweigen. In: ntv.de. 2. April 2017, abgerufen am 25. Oktober 2021.
- Georg Mair: Tatort Südtirol. In: ff 25. 20. Juni 2019, abgerufen am 25. Oktober 2021.
- Hannes Hintermeier: Tradition trifft Skorpion, Rezension, in: FAZ, 18. März 2017