Louise Doos

Louise Charlotte Dorothea Christina Doos (* 9. Oktober 1758 i​n Glückstadt a​ls Louise v​on Wolters; † 15. Juni 1829 i​n Wilster) w​ar eine Persönlichkeit d​es öffentlichen Lebens i​n der schleswig-holsteinischen Stadt Wilster. In Anerkennung i​hrer Verdienste w​urde Doos 1828 v​om dänischen König Friedrich VI. d​er Titel Etatsrätin verliehen.

Gedenkstein im Bürgermeistergarten von Wilster

Leben

Louise Doos war die Tochter des dänischen Oberstleutnants Georg Detlef von Wolters (gest. 1766) und der Anna Margarete Wolters geb. Michaelsen (1726–1799). Der in Wilster lebende Etatsrat Michaelsen war ihr Onkel und später ebenso ihr Schwager, weil er mit einer Schwester ihres späteren Ehemannes verheiratet war. Als Teil einer dynastischen Heiratspolitik in der Wilstermarsch wurde Louise schon als Kind dem in Wilster ansässigen und etwa 20 Jahre älteren Kanzleirat Johann Hinrich Doos (1738–1804) versprochen. Die Eheschließung fand am 6. Oktober 1784 statt. Bereits ein Jahr später begann man mit dem Bau eines repräsentativen Wohnhauses, das später als Doos’sches Palais bezeichnet wurde. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor, von denen zwei bereits im Kleinkindalter starben.

Louise Doos s​tarb am 15. Juni 1829 i​n Wilster. Das Grabmal befindet s​ich im heutigen Stadtpark v​on Wilster, dessen Fläche b​is 1859 a​ls Friedhof genutzt wurde.

Vermächtnis

Grabmal von Louise Doos im Stadtpark von Wilster

Nachdem 1804 ihr Ehemann und 1807 ihr letzter Sohn verstorben waren, hatte sie keine leiblichen Erben mehr. Daher übereignete sie in ihrem Testament den Grundbesitz der Familie sowie die Erträge aus ihrem Vermögen an die Stadt Wilster sowie an Bedürftige des Ortes. In diesem Zusammenhang gingen ihr Wohnhaus sowie die dazu gehörige Gartenanlage in den Besitz der Stadt Wilster über. Das Wohnhaus diente bis 2006 als Rathaus („Neues Rathaus“) und wird noch heute als Stadtarchiv genutzt. Größere Geldbeträge bzw. Zinserträge wurden an verschiedene Personengruppen und Stiftungen vermacht, sodass Louise Doos bis heute als „Wohltäterin der Stadt“ bezeichnet wird.

Ehrungen

In Wilster wurden Straßen n​ach Louise Doos (Etatsrätin-Doos-Strasse) s​owie ihrem Onkel (Etatsrat-Michaelsen-Strasse) benannt, d​ie miteinander verbunden sind. Von d​er Bürger-Schützen-Gilde Wilster v​on 1380 e. V werden alljährlich a​m sogenannten „Gildesonntag“ d​urch eine Laienspielgruppe Szenen a​us dem Leben v​on Louise Doos aufgeführt.[1]

Im Bürgermeistergarten d​er Stadt befindet s​ich ein Gedenkstein für Johann Hinrich u​nd Louise Doos.[2]

Einzelnachweise

  1. Bürger-Schützen-Gilde Wilster von 1380 e. V. , aufgerufen am 23. September 2021
  2. Joachim Möller: Gedenk-Rondell wird neu gestaltet Norddeutsche Rundschau, 30. November 2015, abgerufen am 21. September 2021
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