Louis Merley
Louis Merley (* 7. Januar 1815 in Saint-Étienne; † 17. September 1883[1] in Paris) war ein französischer Bildhauer und Medailleur.
Leben
Sein Studium an der École des Beaux-Arts dauerte von 1839 bis 1843. Dort war er Schüler von André Galle, Pierre Jean David d’Angers und James Pradier.[2] Im Abschlussjahr gewann er den Prix de Rome in der Kategorie Für Gravuren, Medaillen und Skulpturen.[3] Die kommenden fünf Jahre verbrachte Merley, dank des Stipendiums, in Italien und kehrte erst 1848 nach Paris zurück. 1848 gewann er auch gleich den ersten Preis im concours des monnaies (Wettbewerb für Münzgeld). Diese Entwürfe wurden dann drei Jahre später als 10 und 20 Francs Goldmünzen in Umlauf gebracht. Er nahm noch öfter, nicht ganz ohne Erfolg, an diesem Wettbewerb teil und errang 1851 einen zweiten Platz und Erwähnungen in den Jahren 1857, 1861 und 1863.[4]
Sein Schaffen war vielfältig. Von politischen Themen, wie die Unterwerfung Algeriens über die Februarrevolution bis hin zu Porträts. So beispielsweise für die Münzkommission ein Porträt von Maréchal Bugeaud oder für den Ministre d’État eine Medaille mit dem Titel die Entdeckung Ninives und die Befriedung Algeriens. Vor genannte Medaillen wurden dann neben neuen Werken bei der Weltausstellung 1855 ausgestellt. Seine Werke beschränkten sich aber nicht nur auf Münzen, sondern auch Marmor und Stuckarbeiten zur Baudekoration im Halbrelief. So trug er seinen Teil zur Ausstattung des Palais Longchamp in Marseille und des Tribunal de commerce in Paris bei. Auch Privataufträge, wie eine Marmorplakette mit der Büste von Georges Diebolt auf dessen Grabstein auf dem Cimetière Montparnasse wurde von ihm gestaltet und ausgeführt.[5] Weiterhin war er eingeladen im Salon de 1857 und bei der Weltausstellung 1867 auszustellen.
Bekanntester Schüler Merley’s war Alfred Borrel
Werke (Beispiele)
Skulpturales
- La Chasse (die Jagt) am Giebel des Pavillon de Marsan (Louvre)
- La Justice entre la Vérité et la Force, Giebel des Justizpalastes von Saint-Étienne (1935 zerstört).
Medaillen
- La découverte de Ninive, 1853, bronze
- Le voyage de Napoléon III en Algérie en juin 1865, bronze, Paris, musée d’Orsay
- L’inauguration du Palais Longchamp à Marseille, 1869, bronze.
Ehrungen
- 1866 Nominierung zum Ritter der Ehrenlegion
- Eine Straße in Stainte Etienne trägt den Namen Rue Louis Marley
Literatur
- G. Vaperau: Dictionnaire universel des contemporains : contenant toutes les personnes notables. Hachette, Paris 1880, S. 1278 (gallica.bnf.fr).
Weblinks
- Literatur von und über Louis Merley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Le Rappel. 3. Januar 1883 (Digitalisat).
- L. Forrer: Merley, Louis. In: Biographical Dictionary of Medallists. Band IV. Spink & Son, London 1909, S. 41 ff. (englisch).
- The Quarterly Review. 1858, Bände 103–104, S. 133, als Vorschau bei Google Books, abgerufen am 19. Oktober 2017.
- G. Vaperau: Dictionnaire universel des contemporains : contenant toutes les personnes notables. Hachette, Paris 1865, S. 1232 (Digitalisat).
- Stanislas Lami: Georges Diebolt. In: Dictionnaire des sculpteurs de l'Ecole française au dix-neuvième siècle. Band 2: D–F. H. Champion, Paris 1916, S. 195 (Digitalisat).