Louis De l’Isle de la Croyère
Louis De l’Isle de la Croyère (eigentlich Louis De l’Isle) (* 1690; † 10. Oktoberjul. / 21. Oktober 1741greg. an der Awatscha-Bucht, Kamtschatka) war ein französischer Astronom.
De l’Isle, der den Nachnamen seiner Mutter annahm, war der Sohn des Historikers und Geographen Claude Delisle (1644–1720), und der Bruder des Astronomen und Kartographen Joseph-Nicolas Delisle (1688–1768). Der Kartograph Guillaume Delisle (1675–1726) war sein Halbbruder. Seit 1725 gehörte er der Académie des sciences in Paris an.[1] Am 1. Januar 1727 wurde De l’Isle in die Russische Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg aufgenommen.[2] 1733 begab er sich mit dem deutschen Forscher Johann Georg Gmelin und dem deutschen Historiker und Geographen Gerhard Friedrich Müller nach Sibirien. Dort bereiste er, um die Lage mehrerer wichtiger Standpunkte astronomisch zu bestimmen, Archangelsk und Sibirien bis nach Kamtschatka und beteiligte sich, unter anderem mit dem Entdecker Vitus Bering auf der Zweiten Kamtschatkaexpedition. 1741 war De l’Isle mit dem russischen Entdecker Alexei Iljitsch Tschirikow auf dem Schiff St. Paul unterwegs von Kamtschatka nach Alaska. Auf der Rückreise starb er an der Awatscha-Bucht an Skorbut. Er wurde in der Nähe von Awatscha beerdigt.
Nach ihm wurden fünf, zuvor „Foggy Islands“ genannte, kleine Inseln in Nordwestamerika benannt als Iles de la Croyère.[3]
Weblinks
- P.L. Kalmykow: Auf der Suche nach den Gräbern von De l'Isle de la Croyère, oder Testament von La Pérouse, XXVIII. Kraschennik, Petropawlowsk-Kamtschatka, 2011, Seiten 78–87 (russisch)
- Biografie, Spiegel (russisch)
- Vom Rhein bis zur Kamtschatka, Archive in Russland (russisch)
Einzelnachweise
- Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe D. Académie des sciences, abgerufen am 5. November 2019 (französisch).
- Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: De l’Isle de la Croyère, Louis. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 5. November 2019 (russisch).
- Johann Jakob Egli: Nomina geographica. Sprach- und Sacherklärung von 42000 geographischen Namen aller Erdräume., Friedrich Brandstetter, 2. Aufl. Leipzig 1893, S. 520