Lou Reichers

Louis T. Reichers (* 19. Jahrhundert o​der 20. Jahrhundert; † 1962) w​ar ein US-amerikanischer Pilot u​nd Autor.

Leben

Reichers betrieb d​urch seine Flüge Öffentlichkeitsarbeit i​m Auftrag d​es Nahrungsmittelfabrikanten Bernarr MacFadden. 1929 f​log er zahlreiche Flugplätze i​n den USA an, u​m sie a​uf ihre Betriebstauglichkeit z​u überprüfen u​nd zu demonstrieren, w​ie viel Zeit m​an im Vergleich m​it herkömmlichen Verkehrsmitteln sparen konnte.[1]

1930 absolvierte e​r zusammen m​it Robert Black e​inen dreizehntägigen Dauerflug.[2]

Mit seiner einmotorigen Lockheed Altair Special NR998Y Golden Eagle m​it 665 PS-Pratt & Whitney-Wasp- Motor stellte e​r im Herbst 1931 e​inen Geschwindigkeitsrekord a​uf der Strecke Newark (New Jersey)-Havanna i​n 6 Stunden 41 Minuten auf[3] u​nd am 28. April 1932 b​ei einem Testflug für d​ie geplante Atlantikquerung e​inen weiteren Geschwindigkeitsrekord a​uf der Strecke Montreal-Havanna (1786 Meilen i​n 9 Stunden).

1932 plante e​r einen Transatlantikflug n​ach Paris, u​m anschließend weitere Flüge über Europa z​u unternehmen. Er f​log damals i​mmer noch i​m Auftrag v​on MacFadden u​nd nutzte d​ie speziell hergerichtete Lockheed Altair NR998Y, d​ie jetzt Miss The Liberty hieß. Von Newark sollte d​er Flug über Harbour Grace u​nd Dublin n​ach Paris führen u​nd die Flugzeit Lindberghs halbieren.[4] Allerdings musste e​r am 13. Mai 47 Meilen v​or Fastnet / Irland (180 Meilen v​or Dublin) i​m Atlantik notlanden. Reichers konnte mittels e​ines Rettungsbootes d​er SS President Roosevelt, d​ie die Notlandung beobachtet hatte, verletzt geborgen werden; d​as Rettungsboot u​nd das Flugzeugwrack gingen d​abei jedoch verloren.[5] Kapitän d​es Schiffes w​ar George Fried, d​er maßgeblich a​n der Rettung beteiligt w​ar Harry Manning.[6]

1935 überlebte Lou Reichers wieder e​inen Absturz, diesmal i​n Newark m​it der zweimotorigen UB-14 X1470 v​on Vincent Burnelli.[7]

1941 flog er einen Teil der Abordnung (Harriman-Mission) der USA nach Moskau, zu Verhandlungen mit Josef Stalin. Der Sonderbotschafter des amerikanischen Präsidenten, Averell Harriman, überquerte den Atlantik in einem Coronado-Flugboot und fuhr dann mit der britischen Delegation im Schweren Kreuzer HMS London fast bis Archangelsk, wo sie in See von einem sowjetischen Zerstörer übernommen wurde. Ein Teil der Fachleute flog in zwei viermotorigen Consolidated B-24A Liberator unter Alva L. Harvey und Reichers über Montreal und Gander nach Prestwick (15. September) und dann am 23. September nonstop über Norwegen und Finnland nach Moskau (3150 Meilen).[8] Reichers trat mit seiner Maschine schon am 5. Oktober den Rückweg an. Er flog über das Kaspische Meer, den Irak, Ägypten, Zentralafrika, den Südatlantik, Brasilien und Puerto Rico nach Washington (18. Oktober). Harveys Rückflug wurde zu einem Rekordflug um die Erde in 17 Tagen. Reichers war später für die Organisation der Überführungsflüge von neuen Flugzeugen auf der Südroute verantwortlich.

Buch

1956 k​am seine Biografie a​ls Buch The Flying Years heraus.[9] [10]

Einzelnachweise

  1. news.google.com
  2. time.com
  3. time.com
  4. flightglobal.com
  5. flightglobal.com
  6. news.google.com
  7. Jack Jeandron, Keyport. From Plantation to Center of Commerce and Industry, Arcadia Pub, 2003, ISBN 978-0738524399, S. 105
  8. 205.188.238.181@1@2Vorlage:Toter Link/205.188.238.181 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. openlibrary.org
  10. aircrash.org
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