Lott-Festival
Das Lott-Festival ist eine jährliche Musikveranstaltung, die in der Feldflur inmitten der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks östlich der Gemeinde Raversbeuren stattfindet.
Geschichte
Der Name „Lott“ stammt von einem Flurstück der Moselgemeinde Enkirch, auf dem die Musikveranstaltung von 1977 bis 1984 abgehalten wurde. Zur ersten Veranstaltung kamen etwa 600 Besucher, in den nächsten Jahren stieg diese Zahl auf fast 10.000 Besucher an. Nach einer Klage lokaler Jagdpächter untersagte das OLG Koblenz 1985 der Gemeinde Enkirch, das Gelände auf dem Flurstück Lott als Austragungsort zur Verfügung zu stellen. Daraufhin wurden zwischen 1985 und 1990 Versuche unternommen, das Festival an anderer Stelle wieder aufleben zu lassen. Seit 1991 findet es in kleinerem Rahmen auf der Gemarkung der Gemeinde Raversbeuren in der Nähe des Flughafens Frankfurt-Hahn statt. Da es seit dem Jahr 1992 wieder fest im Jahresablauf integriert ist, wachsen auch wieder die Besucherzahlen an und haben sich auf ungefähr 8.000 Personen pro Jahr eingependelt (Stand 2017). Jedoch sind die Grenzen der räumlichen Kapazität erreicht und es gibt seitdem mögliche Zugangsbeschränkungen. Auch haben die seit 2015 notwendig gewordenen Sicherheitsauflagen dazu beigetragen, den einstmals familiären und offenen Charakter ein wenig zurückzudrängen.
Veranstalter
Veranstalter ist der Verein Lott-Gesellschaft, Verein zur Förderung kultureller Veranstaltungen e.V. Der nicht kommerziell arbeitende Verein gründete sich im Jahre 1977 aus dem Zusammenschluss von Jugendlichen, welche einer zu der Zeit an Jugendkultur armen Gegend im Mosel-Hunsrück-Gebiet neue Impulse verschaffen wollten.
Die Mitglieder des Vereins, ortsansässige Bürger und Aufbauhelfer arbeiten unentgeltlich. Erwirtschaftete Gewinne des Festivals, sowie der Erlös der weiteren, auf das ganze Jahr verteilten, Events (Konzerte, Lesungen etc.), werden gemeinnützigen Organisationen gespendet, u. a. ShelterBox, Amnesty International, Govinda Entwicklungshilfe, Target oder dem Deutschen Kinderschutzbund.
Erstmals seit Neubeginn des Festivals in Raversbeuren 1991 fiel im Jahr 2020 die Veranstaltung aus. Der Grund waren die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, einer Viruserkrankung, deren Verbreitung durch behördliche Untersagung von Großveranstaltungen jeglicher Art begegnet werden sollte.[1] Auch in darauffolgenden Jahr musste die Veranstaltung abgesagt werden.[2] Zwar plante man eine Alternativveranstaltung am Moselufer Traben-Trarbachs, dieses musste aufgrund des starken Hochwassers ebenfalls abgesagt werden.[3]
Musik/Programm
Als Musikrichtungen werden Rock, Indie-Pop, Folk-Punk, Jazz, Ska, Punk und viele andere angeboten. Die Bands kommen aus ganz Europa, den USA und Japan, es treten aber auch lokale Musiker auf; zu den bekanntesten Interpreten zählen Skindred, Wallis Bird, Kapelle Petra, Crippled Black Phoenix, Therapy?, Blackmail, Polarkreis 18, Tiger Lou, Hundreds, Bauchklang, Babylon Circus, Tab Two, Fink, The Brandos, Electric Eel Shock, Tito & Tarantula, Waltari (Band), Bernd Begemann, Jupiter Jones, Nick Waterhouse, Götz Widmann, Hellsongs, And So I Watch You from Afar, Pothead, Mother Tongue, Stefan Stoppok, Colour Haze und Panteón Rococó.
Neben der Musik werden eine Offene Bühne (im angrenzenden Wald), Workshops , Poetry-Slam und Aktivitäten für Kinder (z. B. Zirkus) angeboten.
Weblinks
- Internet-Präsenz des Veranstalters
- SWR Fernsehen (Landesart / Rock- und Popland Rheinland-Pfalz mit einem Lott-Special):
- Thomas Torkler: Musikfestival bei Raversbeuren: Lott – Entspannung schon seit 30 Jahren. In: Rhein-Zeitung. 7. August 2007 (über die „Lott 07“).
Einzelnachweise
- Rock am Ring, Lott, Rocco & Co.: Lott-Gesellschaft will auch ohne Festival positive Akzente setzen, aus Rhein-Zeitung vom 28. Juli 2020
- Informationen zur Festival-Absage 2021
- Absage der Ausweichveranstaltung 2021