Lordehytta
Die Lordehytta ist eine Wander- und Schutzhütte auf dem Hallingskarvet-Massiv, unweit östlich des Folarskardnuten in der Provinz Viken, Norwegen. Sie ist die einzige Berghütte in diesem Massiv und wurde 1880 errichtet.
Lordehytta | ||
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Die Lordehytta im Winter | ||
Lage | Auf dem Hallingskarvet-Massiv, unweit des Folarskardnuten in der Provinz Viken, Norwegen; Viken, Norwegen | |
Geographische Lage: | 60° 36′ 20,1″ N, 7° 48′ 2,3″ O | |
Höhenlage | 1620 moh. | |
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Bautyp | Schutzhütte | |
Erschließung | Wanderweg zur Hütte |
Lage und Umgebung
Die Hütte befindet sich in 1620 moh.,[1][2] am Ufer eines kleinen Sees auf dem Hallingskarvet-Massiv, knapp einen Kilometer östlich des Folarskardnuten. Sie ist nur per Fuß über einen Wanderweg z. B. vom Ufer des Strandavatnet durch das Raggsteindalen in 7–8 Stunden erreichbar,[3] oder in gut 3 Stunden von Haugastøl aus.[4]
Geschichte
Die Hütte wurde um 1880 im Auftrag von Charles John Spencer George Canning, III. Baron von Garvagh errichtet. Canning war zu diesem Zeitpunkt dabei, ein Buch über norwegische Berge zu schreiben und kannte die Gegend, da sein Vater seit den 1860er Jahren[1] dort öfters auf Rentierjagd ging.[1][2][5]
Die Hütte wurde als ein langgezogener Steinbau mit niedrigen Wänden errichtet und enthält zwei Räume: Einen Vorraum der als Lagerraum für Brennholz, Verpflegung und die Wanderausrüstung dient, und einen dahinterliegenden Wohnraum mit Feuerstätte. Sie war die vermutlich erste Berghütte weltweit, die als Ferien- und nicht als Schutzhütte gebaut wurde.[6]
Charles John Spencer George Canning und seinem Vater Charles Henry Spencer George Canning, II. Baron von Garvagh, werden insgesamt die Errichtungen von zehn "Lordehyttas" in Rondane und der Umgebung des Aurlandsfjord zugeschrieben,[7] von der eine weitere heute noch benutzbar ist.[7]
Die Hütte beim Folarskardnuten wurde vom Norweger Lars Lein (aus Sudndalen) errichtet. Lein war ein erfolgreicher Jäger, den Canning bei seinem ersten Jagdurlaub in der Region kennengelernt hatte.[2][4] Canning erwies sich beim Bau als exzentrisch und ordnete unter anderem an, dass das Holz zum Bauplatz getragen, und dort nicht mehr bearbeitet werden sollte.
Die Lordehytta wurde 1990 vollständig renoviert und wird seitdem regelmäßig gewartet.[2] Die Benutzung der Hütte sowie deren vorhandene Vorräte (insbesondere der Brennholzvorrat) ist für jeden einkehrenden Wanderer kostenlos, wobei Spenden erwünscht werden.[2]
Touren von der Lordehytta / Gipfelbesteigungen
Hauptziel von der Lordehytta aus ist der Folarskardnuten im Westen. Markierte Wanderwege gibt es kaum, wobei die Routen und möglichen Gipfelbesteigungen im Hallingskarvet-Massiv allesamt nicht sehr anspruchsvoll sind.
Einzelnachweise
- Hol: Lordehytta, visitnorway.com, 3. Februar 2009, abgerufen am 28. Dezember 2011 (norwegisch)
- Lordehytta i Folarskardet (Memento des Originals vom 26. April 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , hol-fjellstyre.no, abgerufen am 28. Dezember 2011 (norwegisch)
- Folarskardnuten from Raggsteindalen, haramfjell.com, abgerufen am 28. Dezember 2011 (englisch)
- Eli L. Grimsgård Kleven, Lordehytta (Memento des Originals vom 25. April 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , hol.kommune.no, 3. Dezember 2010, abgerufen am 28. Dezember 2011 (norwegisch)
- Charles John Spencer George Canning Garvagh, [3rd] Baron, The Pilgrim of Scandinavia, London: S. Low, Marston, Low, & Searle, 1875, OCLC 5899073.
- Gabriele M. Knoll, Kulturgeschichte des Reisens: von der Pilgerfahrt zum Badeurlaub, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2006, ISBN 9783534176762, p. 87, Vgl. dort: „1880 wurde seinem Sohn der Bau der ‚Lordehytta‘, der wohl ersten Ferienhütte, gestattet“
- Eli L. Grimsgård Kleven, Lordene og Lordehytta (Memento des Originals vom 5. März 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , hol.kommune.no, 11. April 2011, abgerufen am 28. Dezember 2011 (norwegisch)