Litauisch-Lettischer Grenzvertrag
Der litauisch-lettische Grenzvertrag wurde am 30. März 1921 zwischen Litauen und Lettland geschlossen.
Bei der Festlegung der Grenze zwischen den neu geschaffenen Staaten wurden mit kleineren Änderungen im Wesentlichen der Grenzverlauf entlang der ehemals russischen Verwaltungsgebiete Kurland und Kaunas bestätigt.[1] Der Grenzstreit wurde von einem internationalen Schiedsgericht unter der Leitung des schottischen Diplomaten James Young Simpson (1873–1934) beigelegt.[2] Im Rahmen des Vertrages erhielt Litauen den Küstenabschnitt von Ventoji–Palanga (183 km²; ehemalige Gemeinde Palanga und Teil des ehemaligen lettischen Bezirks Rucava), Lettland erhielt einige kleinere Gebiete im Norden Litauens (Nereta Apylinkes, Aknysta, Budbergi, Brunva, insgesamt 290 km²). Lettland erhielt ein etwas größeres Gebiet als Litauen, da das Küstengebiet als wertvolleres Tauschobjekt galt und damals der einzige Hafen Litauens war. Beide Parteien verzichteten im Vertrag auf weitere Ansprüche gegeneinander. Der Grenzvertrag trat 14. Mai 1921 in Kraft. Die Demarkierung des Grenzverlaufs erfolgte in den Jahren 1929 bis 1930.[2]
Nach dem schottischen Diplomaten James Young Simpson ist eine Straße in Polangen benannt.
Weblinks
- Charlotte Alston: James Young Simpson and the Latvian-Lithuanian border settlement 1920–1921: The papers in the archive of the Royal Scottish Geographical Society in: Scottish Geographical Journal, 2002, Vol. 18. Newcastle University, e-prints, 2002
Einzelnachweise
- e-tar.lt (PDF).
- Visuotinė lietuvių enciklopedija. Band 11: Kremacija–Lenzo. Mokslo ir enciklopedijų leidybos institutas, Vilnius 2007, ISBN 978-5-420-01613-8, S. 579.