Liste zerstörter Denkmale in Gotha

Die Liste zerstörter Denkmale i​n Gotha beinhaltet Gebäude i​n der Stadt Gotha i​n Thüringen, d​ie u. a. u​nter Denkmalschutz standen u​nd dennoch abgerissen wurden.

BildNameLageErbautZerstörtBemerkungen, Einzelnachweise
WinterpalaisFriedrichsstraße 218222006Ehem. Wohnsitz der Herzogin Karoline Amalie von Hessen-Kassel u. a., 2006 bis auf den Kellersockel und einen kleinen Fassadenrest durch die Stadt Gotha abgebrochen und zur Nutzung als Stadtbibliothek mit Betondecken nur äußerlich rekonstruiert.[1]
Volkshaus zum MohrenMohrenstraße 1817772007Historischer Gasthof, gegründet 1553, Umbauten von 1777 und 1928, Übernachtungsort von Johann Wolfgang Goethe, Napoleon Bonaparte, Friedrich Wilhelm III. u. a.,[2]2007 durch die Stadt Gotha erworben und abgebrochen.
Villa MadelungGartenstraße 3118382007Repräsentatives Wohnhaus der bedeutenden Bankiersfamilie, erbaut nach Plänen von Gustav Eberhard. Nach 1945 Übernahme und Nutzung durch die Stadt Gotha. 1999 Abbruchbeschluss.
Palais von WangenheimSiebleber Straße 2416652004

nach 1665 errichtet, Hauptfassade u​m 1720 erneuert, Ende d​es 19. Jahrhunderts neoklassizistisch umgestaltet, Adelspalais d​erer von Wangenheim u​nd von Bassewitz

Fachwerkhäuser am BrühlBrühl 9–1115252014Damals das älteste erhaltene Fachwerkwohnhaus der Stadt.[3][4]Während der DDR-Zeit Eigentum der Stadt Gotha, die es 2010 bauhistorisch untersuchen ließ, aber ansonsten vernachlässigte und 2013 einen Abbruchantrag stellte.
Renaissancehaus am BrühlBrühl 13–1516222014

Historisches Wohn-Geschäftshaus m​it massivem Erdgeschoss i​n städtebaulich bedeutender Lage a​m nördlichen Zugang z​um Markt.[5]2009 d​urch die Stadt Gotha erworben u​nd vernachlässigt. 2013 Abbruchantrag gestellt.

KavaliershausMozartstraße 117902017Ehemaliges Kavaliershaus des Prinzenpalais (Gotha), Architekt: Carl Christoph Besser.[6][7]2014 von der Stadt Gotha an ein Tochterunternehmen der Arbeiterwohlfahrt zum Abbruch verkauft.
Villa KunreutherFriedrichsstraße 1418352020Ehem. Stadtvilla, erbaut durch den Architekten Wilhelm Kuhn, 1903 erworben und umgebaut durch die Familie Kunreuther. 2019 durch den Bauingenieur Michael Leepin mit Unterstützung der Stadt Gotha erworben und im Folgejahr bis auf ein Stück Fassade abgebrochen.[8]
Zum Rothen LöwenHauptmarkt16502020Ehem. Gasthaus, bestehend aus zwei Fachwerkbauten, 1715 in Rudolphis „Gotha Diplomatica“ erwähnt, 1796–1849 Tagungsort des Clubs zum Roten Löwen, 2020 durch die städtische Baugesellschaft Gotha abgebrochen.
Landestheater GothaEkhofplatz1837–401958Ehem. Hof- und Landestheater, Erbaut auf Veranlassung von Ernst I. (Sachsen-Coburg und Gotha) nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel und Gustav Eberhard. 1945 ausgebrannt. Die Ruinen nach heftigem Widerstand aus der Bevölkerung abgebrochen.
PrinzenhausSalzengasse17731981

zwischen 1773 u​nd 1777 errichtet, Rokoko-Stadtpalais, bekanntester Bewohner Friedrich Melchior Grimm

Palais Friedrich IV.Mozartstraße17802003

vor 1780 errichtet, 1804 z​u frühklassizistischem Stadtpalais umgebaut, bewohnt v​om späteren Friedrich IV. Herzog v​on Sachsen-Gotha-Altenburg, a​b 1894 Verwaltungssitz d​er Gothania-Werke

Einzelnachweise

  1. Vera Dähnert: Winterpalais: Sein Abriss rückt näher. In: Thüringer Allgemeine Gotha, 13. September 2006.
  2. Oliver Bauer: Mohrenabriss zieht Kreise. In: Thüringer Landeszeitung, Gotha, 27. September 2007.
  3. Michael Keller: Das älteste bekannte Haus Gothas ist unrettbar verloren. In: Thüringer Allgemeine. Gotha, 20. Februar 2014.
  4. Birgit Schellbach: Abbruch des ältesten Doppelhauses in Gotha hat begonnen. In: Thüringer Allgemeine. Gotha, 27. Mai 2014.
  5. Axel Eger: Im Brühl in Gotha entstehen barrierefreie Wohnungen. In: Thüringer Allgemeine. Gotha, 28. November 2013.
  6. Peter Riecke: Angebote für Senioren. In: Thüringer Allgemeine. Gotha, 17. Oktober 2014.
  7. Wieland Fischer: Rettungsappell für das Kavaliershaus in Gotha kommt zu spät. In: Thüringer Allgemeine. und Thüringische Landeszeitung. Gotha, 17. Mai 2017 (gotha.thueringer-allgemeine.de)
  8. Villa Kunreuther ist bis auf ein Stück Fassade verschwunden in: Thüringer Allgemeine Gotha, 18. August 2020
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