Liste der Studentenverbindungen in Wismar
Diese Liste der Studentenverbindungen in Wismar verzeichnet die Studentenverbindungen und akademischen Vereine an der 1908 gegründeten Ingenieur-Akademie Wismar, der späteren Hochschule Wismar. Organisiert waren sie im Wismarer Waffenring (WWR) und im Wismarer Chargierten-Convent (WCC).
Liste
Name | Gründung | Farben | Zirkel | Wappen | Bemerkungen | |||
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Turnerschaft „Alemannia“ | 1908 | später in Corps Albingia Dresden(WSC), jetzt Corps Marko-Guestphalia Aachen | ||||||
Corps „Alemannia“ | 1923 aus dem Corps Arctica Riga | 1957 rekonstituiert in Koblenz, mittlerweile vertagt | ||||||
Turnerschaft „Arminia“ | 1931 | |||||||
Turnerschaft „Cheruskia“ | 1913 | WS 1922/23 Übersiedlung nach Oldenburg (Oldenburg) | ||||||
Turnerschaft „Germania-Vismariensis“ | 1861 andernorts | |||||||
Burschenschaft „Hansea“ | 1920 an der Höheren Technischen Lehranstalt in Neustrelitz | 1936 vereinigt mit Burschenschaft Silesia | ||||||
Burschenschaft „Hansea-Silesia“ | März 1936 | aufgelöst Herbst 1936 | ||||||
Landsmannschaft „Lituania“ | 15. Januar 1923 | |||||||
Landsmannschaft „Mecklenburgia“ | 30. November 1930 | |||||||
Landsmannschaft „Nordia“ | WS 1922/23 | ? | suspendiert | |||||
Landsmannschaft „Normannia“ | 18. November 1897 | |||||||
Turnerschaft „Rhenania“ | 18. November 1897 | suspendiert 1921, Übernahme der Aktiven durch die Turnerschaft Alemannia | ||||||
Burschenschaft „Rhenania“ | 4. Juni 1920 | WS 1922/23 nach Oldenburg verlegt | ||||||
Landsmannschaft „Rheno-Silesia“ | 19. November 1922 | 1966 rekonstituiert in Heilbronn | ||||||
Burschenschaft „Silesia“ | 1923 | |||||||
Burschenschaft „Silesia“ | 1921 von Kämpfern gegen die Aufstände in Oberschlesien | 1922 nach Oldenburg | ||||||
Akademische Musikvereinigung | 13. Dezember 1927 | ./. | ||||||
Akademische Turn- und Spielabteilung | 17. Mai 1928 | ./. | ||||||
Akademische Fliegergruppe Wismar | 16. Oktober 1929, interkorporativ, Mitglied des Deutschen Luftfahrt-Verbandes | ./. | Die Gruppe besaß mehrere Gleit- und Segelflugzeuge, die von Studenten in höheren Semestern gebaut wurden. | |||||
Corps Baltia im BDC | 24. Juli 1911 | 1921 in der Vandalia Cöthen aufgegangen | ||||||
Markomannia im BDC | 22. Mai 1909 | suspendiert 1914, Verbleib unbekannt | ||||||
Teutonia, korporative Vereinigung | vor Juni 1922 | vermutlich nach Oldenburg gewechselt |
Wismarer Waffenring
Dem Wismarer Waffenring (WWR) gehörten alle pflichtschlagenden Verbindungen an:
- Landsmannschaft Rheno-Silesia
- Burschenschaft Silesia
- Corps Alemannia
- Landsmannschaft Lituania
- Burschenschaft Hansea
Zwischen Angehörigen dieser Verbindungen wurden Bestimmungsmensuren ausgetragen. Bei jeder Korporation waren drei Partien Pflicht, eine als Fuchs und zwei als Bursche. Bis 1925 war als Studentische Fechtwaffe der Säbel mit 8er Klinge eingeführt. Er konnte ab 1926 freiwillig auch noch später benutzt werden. Mit Beginn des Sommersemesters 1926 wurde mit dem Schläger gefochten (30–40 Gänge). Möglich waren auch Verabredungsmensuren mit auswärtigen Korporationen, auch in Berlin. Benutzt wurde dabei der Glockenschläger. Strengstens verboten, wurden die Mensuren zwischen 1930 und 1935 im Geheimen ausgetragen. Eine der Gaststätten war das außerhalb von Wismar gelegene „Rote Tor“. Die Polizei nahm Kopfverbände („Wickelköpfe“) aber nie zum Anlass für Nachforschungen. Da es in Wismar nur zwei Paukärzte gab, mussten die Mensuren im WWR genau abgesprochen werden.[1]
Siehe auch
Literatur
- Martin Käser: Studentenverbindungen und akademische Vereine in Wismar, in ders.: Geschichte der Landsmannschaft Rheno-Silesia Wismar im WWR und WCC von 1922 bis 1935 (rek. 2. April 1966 in Heilbronn). Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 43 (1998), S. 245–250.[2]
- Peter Jacobs: 100 Jahre Wismarer Korporationen – 85 Jahre Corps Alemannia Wismar, herausgegeben vom AH-Verband der Alemannia. 2008.
- Peter Jacobs: Das Photoalbum des Benno Kannewischer [1909–1979] als Quelle zur Geschichte von Ingenieurkorporationen (Berlin, Strelitz und Wismar 1927–1932). Einst und Jetzt, Bd. 54 (2009), S. 407–419.
- Karl-Georg Heicke, Peter Jacobs: Die Kameradschaft Hans Joachim von Zieten an der Ingenieur-Akademie Wismar [1941–1945]. Einst und Jetzt, Bd. 55 (2010), S. 367–382.
Einzelnachweise
- Martin Käser: Geschichte der Landsmannschaft Rheno-Silesia Wismar im WWR und WCC von 1922 bis 1935. Einst und Jetzt, Bd. 43 (1998), S. 240 f.
- Käser hatte die Daten einer (recht fehlerhaften) Festschrift des Corps Alemannia Wismar zu Koblenz von 1993 entnommen.