Lindisfarne (Insel)
Lindisfarne, auch Holy Island genannt, ist eine Gezeiteninsel in England an der Nordostküste Northumberlands. Ein großer Teil der Insel sowie die Gezeitenzone sind ein Vogelschutzgebiet. Hier können bis zu 300 Vogelarten, sowohl Zugvögel als auch einheimische Vögel, beobachtet werden. Lindisfarne ist mit dem Festland durch eine nur bei Niedrigwasser befahrbare Straße verbunden.
Lindisfarne | ||
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Gewässer | Nordsee | |
Geographische Lage | 55° 40′ 41″ N, 1° 47′ 44″ W | |
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Fläche | 4 km² | |
Einwohner | ca. 160 (2013) 40 Einw./km² | |
Hauptort | Holy Island Village | |
Am 27. März 2011 wurden 180 Einwohner gezählt.[1] Viele Häuser werden nur als Sommerhäuser genutzt, und es fehlt bezahlbarer Wohnraum besonders für junge Leute[2].
Geschichte
Im 7. Jahrhundert gründete der irische Mönch St. Aidan auf Holy Island das Kloster Lindisfarne. Am 8. Juni 793 wurde Lindisfarne von Wikingern überfallen, wie die Angelsächsische Chronik berichtet. Die Heiden plünderten und zerstörten die Kirche und erschlugen die Bewohner. Dieser Überfall markiert den Beginn der Wikingerzeit. In der Folge schickte der Gelehrte Alkuin Higbald, dem Bischof von Lindisfarne, einen Brief und erklärte, der beste Schutz gegen solche Vorfälle seien ein besserer Lebenswandel und die Anrufung der Heiligen.[3] Die Insel wurde so in Angelsächsischer Zeit nie befestigt.[4] Im 9. Jahrhundert wurde das Kloster und vermutlich die ganze Insel weitgehend aufgegeben, wie auch Hartlepool, Monkwearmouth, Tynemouth, Whitby und Jarrow.[5]
Sehenswürdigkeiten
Das im 11. Jahrhundert errichteten Benediktinerkloster ist nach der Klosterauflösung 1541 eine Ruine. Sie wird von Historic England verwaltet.
Auf einem steilen Hügel liegt Lindisfarne Castle, das um 1540 zum Schutz des Hafens gegen schottische Angriffe errichtet wurde. Die Ruine wurde 1903 von Lutyens zu einem Privathaus umgebaut und gehört heute dem National Trust.
Der Holy Island Waggonway bestand aus drei miteinander verbundenen Schmalspurbahnen zum Transport von Kalkstein, die von 1846 bis 1883 in Betrieb waren.[6]
Jedes Jahr besuchen etwa 500000 Touristen die Insel. Der schlecht koordinierte Besucheransturm entwickelt sich zunehmend zu einem Problem[7].
Weblinks
Einzelnachweise
- Holy Island Ward population 2011
- Mark Rowe, Fatal attraction: the residents of Lindisfarne in Northumberland are facing a Catch 22: although the future of the Holy Island depends on the development of tourism, many fear that it will end up destroying its distinctive character. Geographical 86/5, 2014.
- Neil Christie, Richard Hodges, Anxious Abbots? Questions of Monastic Security and Insecurity in Early Medieval Europe. In: Neil Christie, Hajnakla Herold (Hrsg.), Fortified Settlements in Early Medieval Europe, defended Communities of the 8th-10th Centuries. Oxford, Oxbow Books, 139. Stable URL: JSTOR j.ctvh1dh3x.18
- Neil Christie, Richard Hodges, Anxious Abbots? Questions of Monastic Security and Insecurity in Early Medieval Europe. In: Neil Christie, Hajnakla Herold (Hrsg.), Fortified Settlements in Early Medieval Europe, defended Communities of the 8th-10th Centuries. Oxford, Oxbow Books, 141. Stable URL: JSTOR j.ctvh1dh3x.18
- Neil Christie, Richard Hodges, Anxious Abbots? Questions of Monastic Security and Insecurity in Early Medieval Europe. In: Neil Christie, Hajnakla Herold (Hrsg.), Fortified Settlements in Early Medieval Europe, defended Communities of the 8th-10th Centuries. Oxford, Oxbow Books, 144. Stable URL: JSTOR j.ctvh1dh3x.18
- Roger C. Jermy: Northern Northumberland's Minor Railways: Volume 4: Limestone Industry Lines. The Oakwood Press, Catrine, Ayrshire 2012, ISBN 978-0-85361-706-8, Locomotion Papers 234D. S. 25 u. 31.
- Mark Rowe, Fatal attraction: the residents of Lindisfarne in Northumberland are facing a Catch 22: although the future of the Holy Island depends on the development of tourism, many fear that it will end up destroying its distinctive character. Geographical 86/5, 2014.