Lin (Albanien)
Lin (albanisch auch Lini) ist ein am Westufer des Ohridsees gelegenes Dorf in Ostalbanien. Die zur Gemeinde Pogradec gehörende Ortschaft liegt unterhalb des Passes Qafë Thana auf einer kleinen Halbinsel direkt am Seeufer. Ungefähr zwei Kilometer nördlich von Lin verläuft die Grenze zu Nordmazedonien; Pogradec liegt 22 Kilometer weiter südlich. In unmittelbarer Nähe des Ortes verläuft die Hauptstraße von Elbasan über Përrenjas nach Pogradec und Korça. Die nordmazedonische Stadt Struga ist zehn Kilometer entfernt im Norden.
Lin hat eine Moschee, eine christlich-orthodoxe Kirche sowie eine Grund- und Mittelschule. Das Ortsbild ist geprägt von alten Steinhäusern im Stil der Region. Neben der Landwirtschaft, Fischfang und -zucht ist mittlerweile auch der Tourismus eine Einnahmequelle der Einwohner geworden.
Die Halbinsel von Lin ist – wie durch archäologische Ausgrabungen nachgewiesen wurde – mindestens seit der Eisenzeit besiedelt. Die prähistorischen und antiken Siedlungen befanden sich alle auf der Hügelkuppe über der heutigen Ortschaft. Dort wurden auch die Grundmauern und Fußbodenmosaike einer frühchristlichen Kirche aus dem 6. Jahrhundert entdeckt.[1]
Zur Zeit der Antike war Lin von Illyrern bewohnt. Im 7. oder 8. Jahrhundert siedelten Slawen. Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Lin neben Albanisch auch ein mazedonischer bzw. bulgarischer Dialekt gesprochen. Heute ist die Bevölkerung vollständig albanisiert.[2]
Bis 2015 gehörte Lin zur Komuna Hudenisht, die dann in die Bashkia Pogradec eingemeindet wurde.
Literatur
- G. Fiaccadori: Note storiche ai mosaici di Lin (Albania). In III. Colloquio internazionale sul mosaico antico, Ravenna, 6-10 settembre 1980, hrsg. v. R. Farioli Campanati. Ravenna 1984. S. 185–196.
Weblinks
Einzelnachweise
- Le patrimoine culturel dans le Sud-Est européen: Albanie. Rapport de mission 26 avril – 7 mai 2004. UNESCO, abgerufen am 1. Dezember 2013 (französisch, S. 93 f.; PDF-Datei, 3,50 MB).
- Klaus Steinke, Xhelal Ylli: Die slavischen Minderheiten in Albanien. In: Slavistische Beiträge. Band 1, Nr. 458. München 2007, S. 360–363 und S. 9, Not. 3.