Linówko

Linówko (deutsch Klein Lienichen) i​st ein Ort i​n der Gmina Ińsko (deutsch Nörenberg) i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Er l​iegt circa fünf Kilometer westlich v​on Ińsko zwischen d​er westlichen Spitze d​es Jezioro Ińsko (Enzigsee, Lienicher Lanke) u​nd dem Lienischen See.

Geschichte

Aus vorgeschichtlicher Zeit stammten d​ie Großsteingräber b​ei Klein Lienichen, z​ehn Grabanlagen d​er jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur. Sie wurden i​m 19. Jahrhundert zerstört.

Herrenhaus Klein Lienichen (um 1935)

Ehemals gehörte Klein-Lienichen z​um Landkreis Dramburg d​er Neumark, d​ann zum Landkreis Saatzig i​m Regierungsbezirk Stettin d​er Provinz Pommern. Der Ort umfasste d​as Dorf u​nd ein Lehns-Rittergut u​nd bildete m​it dem Vorwerk m​it den Wohnplätzen Friedrichsthal u​nd Karlsthal (auch Carlshof genannt) s​owie mit d​em nördlich d​es Dorfes i​m Klein Lienichener Wald gelegenen Gut Ziegenberg u​nd mit d​em Rittergut Langenhagen (Długie) A. B. e​inen ca. 6.000 Morgen umfassenden Güterkomplex, d​er seit länger a​ls 400 Jahre i​n ununterbrochener Erbfolge i​n dem Besitz d​er Familie v​on Mellenthin war. Vormals e​in Lehen d​erer von Wedel, w​urde es d​er Familie v​on Mellenthin v​on den Kurfürsten z​u Brandenburg direkt z​um Lehen gegeben. Der Regierungsrat Friedrich v​on Mellenthin ließ 1852 e​in neugotisches Herrenhaus umgeben v​on seinen Wirtschaftsgebäuden, über See u​nd Wald gelegen, errichten. Er vererbte diesen Besitz a​n seinen Sohn Carl v​on Mellenthin.

Die letzte Eigentümerin w​ar die Witwe Alexandrine Johanna Erdmuthe von Mellenthin, geborene v​on Tiedemann, d​ie 1913 Maximilian v​on Mellenthin († 1922) geheiratet hatte. 1939 zählten z​u dem 950 h​a großen Rittergut 50 Pferde, 200 Rinder u​nd 300 Schweine. 1942 w​urde das Gut Ziegenberg a​n den Staatsforst verkauft.

Besonderheiten des Gemeindegebietes waren ein großer Findling in der Nähe des Lienicher Sees sowie die evangelische Dorfkirche, ein Fachwerkbau mit niedrigem Westturm. An der Altarwand war ein mittelalterlicher Altarschrein mit Schnitzfiguren der Anna, Maria und eines Märtyrers aufgestellt. Die Kanzel war eine schlichte Schnitzarbeit aus der Barockzeit, die eichenfarbig überstrichen war. Klein Lienichen gehörte bis 1945 zum evangelischen Kirchspiel Steinhöfel (Kamienny Most) im Kirchenkreis Freienwalde (Chociwel) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union und ist heute in die Trinitatiskirchengemeinde in Stettin in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingepfarrt.

Literatur

  • Paul Schulz (Hrsg.): Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt Stargard – Ein pommersches Heimatbuch. Rautenberg, Leer 1984, ISBN 3-7921-0307-9.
  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 174.

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