Liebigkühler

Der Liebigkühler ist ein Laborkühler, der Dämpfe zum Kondensieren bringt und in einem Röhrchen weiterleitet. Erfinder des Liebigkühlers ist nicht – wie der Name vermuten lässt – Justus Liebig; der Kühler wurde schon vor Liebig verwendet.[1] Allerdings hat Liebig ihn populär gemacht.

Liebigkühler

Aufbau und Funktionsweise

Der Liebigkühler ist ein an beiden Enden offenes Rohr, das von einem größeren Rohr umgeben ist. Zwischen innerem und äußerem Rohr fließt Kühlwasser, im inneren Rohr strömt Dampf bzw. Destillat. Da das Wasser eine niedrigere Temperatur als das Destillat hat, kühlt es dieses ab, sodass es an der Wand des inneren Rohres kondensiert. Dampf/Destillat und Kühlwasser fließen in entgegengesetzte Richtungen. Nach dem Gegenstromprinzip ist dadurch die Kühlwirkung größer als bei gleicher Fließrichtung. Siehe auch: Gegenstromdestillation und Gegenstromkühler

Die Apparatur ist im Betrieb leicht zur Horizontallage geneigt: Das Destillat fließt der Erdanziehungskraft folgend in der inneren Röhre abwärts und wird am Ende des Kühlers aufgefangen.

Anwendung

Liebigkühler werden im Labor vor allem bei Destillationen von Flüssigkeiten, auch im Hochvakuum, verwendet. Zur Destillation von Flüssigkeiten mit niedrigen Siedepunkten, wie beispielsweise Diethylether, ist der Liebigkühler aufgrund seiner sehr kleinen Kühlfläche nicht gut geeignet: Man verwendet dann Intensivkühler.

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Einzelnachweise

  1. G. Kahlbaum: Der sogenannte Liebig’sche Kühlapparat. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1896, 29, 69–71.
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