Liebfrauenkirche (Kortrijk)
Die Liebfrauenkirche (Onze-Lieve-Vrouwekerk) ist eine gotische Kirche in der belgischen Stadt Kortrijk.
Geschichte und Architektur
Keimzelle der heutigen Kirche war eine Burgkapelle der Grafen von Flandern. Sie war in den Jahren 1203–1205, nach dem Aufbruch Balduins IX. zum Vierten Kreuzzug, als Saalkirche erbaut worden. Um 1250 wurden daran nach Westen im frühgotischen Stil ein Querhaus, ein dreischiffiges Langhaus mit bemerkenswerten Triforien und zwei Westtürme angebaut, sodass die Kapelle zum Chor der neuen Anlage wurde. Ab 1300 wurde sie dann durch einen hochgotischen Chor mit Chorumgang und Kapellenkranz ersetzt, dessen Länge die des Langhauses übertrifft.
Ab 1370 ließ Ludwig von Male südlich neben dem Chor nach dem Vorbild der Sainte-Chapelle in Paris die Grafenkapelle als Grablege für sich und seine Nachkommen erbauen.
Nach der Schlacht bei Roosebeke 1382 wurde die Burg zerstört. Die Kirche erlitt schwere Brandschäden; ihre Wiederherstellung begann 1410. 1578 wurde die Ausstattung durch einen protestantischen Bildersturm vernichtet.
Am 21. Juli 1944 erhielt die Kirche einen Bombentreffer, der die Nordseite beschädigte. Nach dem Krieg wurde sie originalgetreu restauriert.
In der Kirche befinden sich unter anderem Bilder des Barockmalers Anthonis van Dyck.
Weblinks
- Baugeschichte (englisch)